Nvidia GeForce GTX 690 im Test: Durchweg ordentliche Multi-GPU-Karte

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Wolfgang Andermahr
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Mikroruckler

Das Thema Mikroruckler ist bei einem Multi-GPU-System immer von entscheidender Bedeutung. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein klassisches CrossFire- beziehungsweise SLI-System oder um eine Multi-GPU-Karte wie die GeForce GTX 690 handelt. Was Mikroruckler genau sind, möchten wir an dieser Stelle nicht noch einmal vertiefen, sondern verweisen dafür auf einen älteren Artikel.

Bei der Vorstellung der GeForce GTX 690 erwähnt Nvidia auf der eigenen Homepage einen diesbezüglich interessanten Punkt: „Improved Frame rate Metering“. Unter diesem folgt die genaue Problembeschreibung beziehungsweise Ursachenerklärung für Mikroruckler. Demnach gibt es auf der GeForce GTX 690 einen hardwarebasierten Mechanismus, der die Ausgabe der Frames an den Monitor regulieren und die Mikroruckler dadurch unterdrücken beziehungsweise reduzieren kann.

Weitere offizielle Details zu dem Thema konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen. Es scheint nur gesichert, dass die hardwarebasierte Lösung auf den bekannten Softwaretricks basiert (die Nvidia schon länger im Treiber integriert hat, um Mikroruckler zu reduzieren) und wohl nicht nur auf der GeForce GTX 690, sondern auf allen Kepler-Grafikkarten funktioniert.

Mikroruckler – Serious Sam 3
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Es lässt sich unschwer erkennen, dass die Frameverteilung bei einer Single-GPU-Konfiguration am besten ist: Komplett identisch ist die Frameausgabe auf der GeForce GTX 690 nicht, jedoch lässt sich in Serious Sam 3, was sehr empfindlich auf Mikroruckler reagiert, kein Stocken erkennen. Ganz anders bei AMDs CrossFire: Was im Diagramm „wild“ aussieht (die Frameausgabe erfolgt abwechselnd zwischen 15 und 62 Millisekunden), fühlt sich auch genauso an. Bei 30 Bildern pro Sekunde ist Serious Sam 3 im CrossFire-Betrieb unspielbar. Ab 40 Bilder pro Sekunde wird es etwas besser, wirklich gut spielbar ist der Titel aber erst bei 50 FPS. In anderen Spielen ist der Effekt teils weniger ausgeprägt, in der Grundform aber genauso vorhanden. Das CrossFire-Gespann bestehend aus zwei Radeon-HD-7970-Karten überspielt diesen Nachteil meistens durch die sehr große Leistungsfähigkeit.

Bei der GeForce GTX 680 im SLI-Modus sehen die Frametimes nicht nur deutlich besser aus (Frameausgabe zwischen 49 und 21 Millisekunden), sondern es fühlt sich auch besser an. Zwar spürt man die Stotterer bei 30 FPS ohne Weiteres, bereits ab 40 Bilder pro Sekunde sind diese aber so gut wie verschwunden. Spielbar ist der Titel ab 40 FPS und selbst 30 Frames per Second lassen sich eine kurze Zeit ertragen.

Die Ergebnisse der GeForce GTX 690 haben uns überrascht. Denn die Frameverteilung erfolgt zwischen 42 und 29 Millisekunden, was noch einmal deutlich besser als beim normalen SLI-System ist. Bereits bei 30 Bildern pro Sekunde können wir nur noch einen minimalen Unterschied zur Single-GPU-Konfiguration feststellen, die damit absolut spielbar sind! Auch in anderen Titeln wiederholt sich dieses Ergebnis, es ist demnach nicht nur mit dem Spiel begründet.

Inwieweit das verbesserte Verhalten der Mikroruckler auch in Zukunft auf andere Kepler-Grafikkarte zu übertragen ist, können wir leider nur vermuten, da Nvidia sich zu dem Feature nicht weiter äußern möchte. Zudem können wir nicht überprüfen, ob der Launch-Treiber der GeForce GTX 690 das Verhalten ebenfalls bei einer normalen SLI-Konfiguration zeigt, da wir derzeit keine zweite GeForce-GTX-680-Karte zur Verfügung haben.

Wie bereits erwähnt ist Serious Sam 3 ein Extremfall in Sachen Mikroruckler. Andere Spielen zeigen das Phänomen zwar ebenso, aber in geringerem Maße.

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