Sony Xperia Sola & U im Test: Zwei ungleiche Zwillinge für die Mittelklasse

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Patrick Bellmer
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Multimedia

Wie auch beim Xperia S setzt Sony auch bei den beiden neuen Mittelklassemodellen auf die Verzahnung mit hauseigenen Inhalten. Sowohl für den Video-Streaming-Dienst Video Unlimited als auch das Musikpendant Music Unlimited sind die entsprechenden Applikationen nebst Homescreen-Widgets vorhanden, einzig ein entsprechender Account wird für die Nutzung noch benötigt. Im Wesentlichen entspricht der Umfang der Video- und Musikkataloge – letzterer soll zehn Millionen Titel umfassen – dem der Mitbewerber.

Entscheidend für die Unterhaltungsqualität sind neben den Medien vor allem auch Display und Lautsprecher. In beiden Fällen liegt das Xperia Sola knapp vor dem Xperia U. Dies liegt nicht nur an der minimal größeren Bildschirmgröße, sondern auch im qualitativ besserer Lautsprecher auf der Rückseite. Zwar darf man man aufgrund der leicht quäkigen Wiedergabe nicht von „gut“ sprechen, das kleinere Xperia U erinnert aber noch stärker an einen Bahnhofslautsprecher. Anders sieht es da bei der Verwendung von Kopfhörern aus; hier gibt es dann kaum etwas auszusetzen.

Für die meisten Nutzer wichtiger ist jedoch die Qualität der verbauten Kamera. Sony setzt hier in beiden Geräten auf eine Fünf-Megapixel-Lösung nebst Autofokus und LED-Blitz. Dabei kommt wie auch im Xperia S wieder der Schnellauslöser zum Einsatz. Vom ausgeschaltetem Bildschirm bis hin zum fertigen Bild sollen so nur etwa 1,5 Sekunden vergehen. Während dies zumindest oftmals tatsächlich der Fall ist, ist die Qualität der so aufgezeichneten Bilder meist unterdurchschnittlich. Entweder ist der Fokus falsch gesetzt oder aber es kommt zu Verwacklern.

In der Praxis greift man deshalb eher zur traditionellen Aufnahme zurück. Hier stehen dann zahlreiche Funktionen bereit, die man schon seit Längerem kennt. Dazu gehören ein manueller Weißabgleich, diverse Effekteinstellungen, aber auch die Möglichkeit, die Bildauflösung zu verändern, um kleinere Dateien zu produzieren. Letzteres ist dabei insbesondere beim Xperia U von Vorteil, da der Speicher sehr knapp bemessen ist.

Die Bildqualität selbst ist als durchaus ordentlich zu bezeichnen, insbesondere im Hinblick auf den Preis beider Geräte. Zwar werden Farben nicht so intensiv wie in der Natur eingefangen, auffällig ist dies insbesondere bei Rot- und Gelbtönen, für Schnappschüsse ist es allerdings mehr als ausreichend. Störend ist da schon eher die deutlich sichtbare Neigung zum Bildrauschen. Selbst bei optimalen Bedingungen ist dies erkennbar. Gleichzeitig zeigt der Sensor Schwächen bei Flächen, die direkter und intensiver Sonne ausgesetzt sind.

Weniger gut gefällt das, was die Videoaufzeichnung bietet. Sowohl das Xperia Sola als auch das Xperia U nehmen Bewegtbilder nur in der „kleinen“ HD-Auflösung, also 1.280 × 720 Pixeln, auf. Während die Probleme mit der Farbtreue der der Fotofunktion entsprechen, kommen weitere hinzu. Selbst minimalste Ruckler werden nicht ausgeglichen, was zu sehr unruhigen Videos führt. Hinzu kommt, dass es auch bei sehr langsamen Schwenks zu Artefaktbildung kommt.

Sollen aufgenommene Bilder und Videos auf einem Fernseher wiedergegeben werden, bliebt nur der Griff zu WLAN und DLNA. Denn bei beiden Smartphones hat Sony auf einen kabelgebundenen Anschluss verzichtet.

Ebenfalls in den Unterhaltungsbereich fällt das Thema Internet. Punkten können hier beide Geräte mit ihren durchaus guten Displays, auch wenn mehr Fläche hier auch mehr Komfort bedeuten würde. Im Vergleich zu Oberklassegeräten mit 4,3 oder mehr Zoll muss natürlich mehr gescrollt werden, für den täglichen Nachrichtenüberblick reichen die 3,5 und 3,7 Zoll des Xperia U und Xperia Sola aber allemal.

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