China verteidigt Exportbeschränkungen für Seltene Erden

Przemyslaw Szymanski
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Seltene Erden sind aus der heutigen Welt der Halbleiter nicht mehr wegzudenken. Yttrium für LCD- und Plasma-Bildschirme, LEDs, Brennstoffzelle und Laser sowie Neodym für Dauermagnete, die ihren Einsatz unter anderem in Festplatten finden. Dies könnte in der Zukunft einige Probleme bereiten.

Dabei spielt der derzeitige Quasi-Monopolist China eine sehr große Rolle, der den Zugriff auf Metalle der Kategorie der seltenen Erden erschweren möchte. Die Regierung Chinas veröffentlichte im Laufe dieser Woche ein White Paper, verteidigt den erschwerten Zugang und die Preissteigerungen mit schwindenden Ressourcen. Zudem möchte die Regierung mit speziellen Plänen den illegalen Abbau der betreffenden Elemente eindämmen.

All diese Maßnahmen sollen nach Angaben des Landes im Einklang mit dem Regelwerk der Welthandelsorganisation (WTO) stehen. Die USA, Europa und Japan sehen das offensichtlich anders und reichten bereits Beschwerde gegen die Exportbeschränkungen ein. Dabei soll China nach Rohstoffexperten nicht allein an den Preissteigerung Schuld sein, die steigende Nachfrage nach diesen soll auch ihren Teil zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Böse Zungen werfen China wiederum Preistreiberei vor.

Mountain-Pass-Mine in den Vereinigten Staaten
Mountain-Pass-Mine in den Vereinigten Staaten

Obwohl neu erkundeter Abbaustätten im Ausland stellt China momentan noch immer 90 Prozent der Weltproduktion. Um eine höhere Unabhängig gegenüber der Volksrepublik zu schaffen, wollen die Vereinigten Staaten die bereits 2002 stillgelegte Mountain-Pass-Mine wieder eröffnen. Ehemals niedrige Rohstoffpreise und Umweltgründe haben dort, ebenso wie in vielen anderen Ländern, die Schließung der Mine bewirkt.

Seltene Erden sind entgegen dem durch ihre Bezeichnung suggerierten Eindruck durchaus häufig in der Erdkruste anzutreffen, einzig größere Lagerstätten finden sich nicht allzu oft. Die derzeit größte findet sich momentan in der zu China gehörenden Inneren Mongolei, gefolgt von jener in Australien und eben der genannten Mine in den USA. Allerdings verfügt auch Deutschland über ein in Sachsen gelegenes, vermutlich abbaufähiges Vorkommen, das jedoch vergleichsweise klein ist.

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