Computex

Intel-Keynote: Touch soll Ultrabooks Schub geben

Patrick Bellmer
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Auf einer IT-Messe dürfen natürlich Keynotes nicht fehlen, traditionell nutzt insbesondere Intel diese Gelegenheiten gerne, um einen Blick auf die vergangenen und die kommenden Monate zu werfen. Auf der Computex 2012 stand dabei heute das Thema Ultrabook ganz klar im Vordergrund.

Wirklich Neues zu diesem Thema hatte Tom Kilroy, Vizepräsident und General Manager der Sales und Marketing Group, aber nicht zu vermelden. Ihm zufolge hätten mehrere Studien gezeigt, dass Nutzer insbesondere Wert auf die sogenannte User Experience sowie angepasste Inhalte legen würden. Ersteres wäre „so wichtig wie noch nie“, so Kilroy. Zudem seien Abschiedsgesänge auf den PC, wie sie insbesondere aus Kreisen der Tablet- und Smartphone-Branche zu hören wären, verfrüht. So habe man bei einer Untersuchung erfahren, dass der PC für gut zwei Drittel der befragten Studenten aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken sei; Smartphones und Tablets, die ebenfalls zur Wahl standen, hätten deutlich schlechter abgeschnitten. Das Tablet konnte zudem in keiner der berücksichtigen Tätigkeiten am PC oder Smartphone vorbeiziehen.

Intel-Keynote Computex 2012

Dennoch will man künftig mehr und mehr Funktionen der Tablets in Ultrabooks integrieren, allem voran die Touch-Tauglichkeit. Bis zum Ende des Jahres sollen rund 35 der erwarteten 110 neuen Ultrabooks mit Ivy-Bridge-CPUs über einen Touchscreen verfügen, bei gut zehn davon handelt es sich den Angaben zufolge um sogenannte Convertibles, also Modelle wie beispielsweise Asus' Transformer Book und Taichi. Um Qualität und Quantität der benötigten Berührungssensoren und restlichen dazugehörigen Technik zu steigern sowie die Kosten zu senken, ist ein neuer Fonds für Hersteller entsprechender Komponenten eingerichtet werden. Von diesem profitieren werden vorerst vier Unternehmen: Wintek, HannsTouch, Cando und TPK. Für diese entschieden hat man sich laut Intel aufgrund deren Bedeutung für den Touchscreen-Markt. Künftig sollen aber auch weitere Hersteller finanzielle Unterstützung erhalten; wie gut der Fonds ausgestattet ist, wollte man aber nicht verraten. Konzentrieren will man sich aber auf Displays mit einer Diagonalen von 13 Zoll oder mehr – möglicherweise ein Hinweis darauf, welchen Stellenwert Ultrabooks mit kleineren Anzeigen genießen.

Mit der neuen Ultrabook-Generation will man nun auch verstärkt den Business-Bereich erobern. Dabei helfen sollen unter anderem die hauseigene vPro-Technik, die nun erstmals in den kompakten Notebooks zum Einsatz kommt sowie erweiterte Sicherheitsfunktionen. Neue Sensoren sollen so beispielsweise einen Alarm auslösen, wenn der Besitzer sich von seinem Gerät entfernt hat und dieses mitgenommen werden soll. Aber auch harmlosere Maßnahmen wie ein auf unterschiedliche Weiten aktivierbarer Auto-Lock des Geräts sollen die Sicherheit erhöhen.

Software-seitig setzt man voll und ganz auf Windows 8, auch wenn man darauf vermutlich noch etwa vier Monate warten muss, was spürbare Auswirkungen auf die aktuell verfügbaren und bis dahin erscheinenden Ultrabooks haben dürfte. Laut Kilroy arbeite man mit zahlreichen App-Entwicklern zusammen, um auch abseits der Hardware etwas liefern zu können. Eine Schlüsselrolle soll dabei der eigene App Store „AppUp“ einnehmen. In Bezug auf Anwendungen konnte Kilroy sich einen Seitenhieb auf ARM-Tablets mit Windows RT nicht verkneifen: Durch die bekannten Einschränkungen seien diese den x86-Pendants deutlich unterlegen.

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