Niedrige Preise als Chance für Microsoft Surface

Patrick Bellmer
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Nach der Vorstellung der beiden eigenen Windows-8-Tablets Surface von Microsoft zu Beginn der Woche fallen die Reaktionen überwiegend positiv aus. Hier und da sind zwar verhalten kritische Stimmen von Seiten anderer Tablet-Hersteller zu hören, diese sind allerdings auf Microsofts Verschwiegenheit im Vorfeld zurückzuführen.

Uneinigkeit herrscht aber in Bezug auf die Erfolgsaussichten von Surface. Microsoft selbst sprach davon, dass sowohl die ARM-basierte Standardversion als auch das Pro-Modell mit Intel-CPU zu konkurrenzfähigen Preisen auf den Markt kommen würden. Ein aktueller DigiTimes-Bericht bestätigt dies, denn die angeblich von Pegatron gefertigten Tablets sollen mehr als 599 (ARM-Modell) und 799 (Intel-Modell) US-Dollar kosten.

Damit läge man über dem Niveau der meisten Android- und iOS-Tablets, auch wenn diese überwiegend über eine schlechtere Ausstattung verfügen. Verschiedene Analysten gehen allerdings dennoch davon aus, dass das Tablet nur zu deutlich niedrigeren Konditionen als Apples iPad gute Verkaufszahlen erreichen könne. Einzelne Stimmen sprechen sogar davon, dass Microsoft sich am Niveau des Amazon Kindle Fire orientieren müsse.

Verschärfen würde sich die Lage für Microsoft, falls Apple tatsächlich wie spekuliert ein kleineres und preiswerteres Tablet im Laufe des dritten oder vierten Quartals auf den Markt bringen wird. Zwar wird die ARM-Variante von Surface eher für Android als für iOS als Bedrohung angesehen, ein Apple-Tablet für weniger als 300 US-Dollar würde aber zahlreiche Anbieter von Android-Geräten unter Druck setzen und so eine Abwärtsspirale bei den Preisen in Gang setzen. Dem Pro-Modell hingegen werden lediglich im Unternehmensbereich Chancen eingeräumt.

Bemerkenswert ist laut Brian White, Analyst der Investmentgesellschaft Topeka Capital Markets, Microsofts Entscheidung, die Kontrolle über Hard- und Software zu übernehmen. Damit würde man sich stark in Apples Richtung bewegen.