Apple muss öffentlich erklären, dass das Galaxy Tab keine Kopie ist

Patrick Bellmer
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Das von Apple in Großbritannien angestrebte Verkaufsverbot der Galaxy Tabs aus dem Hause Samsung hat sich in puncto Marketing in einen Bumerang verwandelt. Nicht nur, dass der zuständige Richter Colin Birss zugunsten des südkoreanischen Unternehmens entschied: Der iPad-Hersteller muss dies auch öffentlich eingestehen.

Hintergrund ist das Verhalten Apples im Anschluss an die eigentliche Urteilsverkündung am 9. Juli. In diesem erklärte Birss, dass er der Klage nicht folgen werde. Das Gericht sei zu der Entscheidung gekommen, dass Samsung mit seinen Galaxy Tabs keine Rechte Apples hinsichtlich der Optik verletzen würde. Die Geräte der Südkoreaner seien schlicht „nicht cool genug“, um mit einem iPad verwechselt zu werden.

Unmittelbar nach dem Urteil beharrte Apple aber immer noch darauf, dass Samsung Geschmacksmuster und Design-Patente missachten und es sich bei deren Tablets um Kopien handeln würde. Nach Auffassung Birss' könne Samsung nach seinem Urteil aber ein finanzieller Schaden entstehen, weshalb er gestern nachlegte: In den kommenden sechs Monaten muss Apple auf seiner britischen Homepage erklären, dass die Galaxy Tabs keine Kopien des iPads sind. Darüber hinaus muss das US-amerikanische Unternehmen in verschiedenen Zeitungen wie der Financial Times, der Daily Mail und dem Guardian Mobile Magazine entsprechende Anzeigen schalten.

Ob es dazu aber wirklich kommen wird, ist unklar. Denn zwischenzeitlich hat Apple bereits Berufung gegen das Urteil vom 9. Juli eingereicht.

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