Samsung Galaxy S III: Vier Wochen mit dem neuen Android-Flaggschiff

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Patrick Bellmer
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Schnell, groß, nützlich

Groß ist es geworden, das Galaxy S III!

So oder so ähnlich dürfte die erste Erkenntnis von Nutzern des neuen Samsung-Flaggschiffs gelautet haben. Mit seinem 4,8 Zoll großen Display übertrumpft das Gerät fast alle Mitbewerber, allein dies ist fast schon so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal. Dabei stellt man aber schnell fest, dass das S III deutlich kompakter wirkt als es die Maßangaben vermuten lassen. Weder stört es in (normalgroßen) Hosentaschen, noch im Sakko. Zurückzuführen ist dies vermutlich in aller erster Linie auf das dünne Gehäuse mit seinen 8,6 Millimetern. Nach zwei bis drei Wochen stellte sich sogar ein Effekt ein, den man sonst von großen Flachbildfernsehern kennt: Wie auch diese scheint das Handy zu „schrumpfen“, gefühlt ist es nach dieser Zeit deutlich kleiner als zu Beginn des Tests.

Dabei spielt das Display eine zentrale Rolle beim Galaxy S III. Insbesondere beim Surfen im Internet – ob nun unterwegs in der Bahn, draußen im Café oder zu Hause auf der Couch – profitiert man von der großen Diagonalen und der hohen Auflösung. Fast könnte man hier schon von einem Tablet-artigen Komfort sprechen. Aber auch bei Unterhaltung der anderen Art wie dem Aufnehmen von Fotos und Videos oder dem Anzeigen dieser glänzt die große Anzeige: Kino für die Hosentasche!

Samsung Galaxy S III
Samsung Galaxy S III

Dabei stört die oft gescholtene PenTile-Matrix in der Praxis nicht, nur bei sehr genauem Hinschauen sind vereinzelt die typischen Ausfransungen zu erkennen. Immer präsent sind hingegen die Stärken des Displays. Dank der verwendeten Super-AMOLED-Technik wird ein echtes Schwarz dargestellt, der Kontrast fällt dementsprechend sehr hoch aus. Und auch die Blickwinkel sind über jeden Zweifel erhaben. Aber: Nach wie vor ist die knallige, häufig unnatürliche Farbdarstellung nicht jedermanns Sache.

Im Gegensatz dazu ist die Arbeitsgeschwindigkeit des Smartphones über alle Zweifel erhaben. Mit seinen vier 1,4 Gigahertz schnellen CPU-Kernen kommt es in den meisten Situationen nicht zu Wartezeiten. Gerade beim Surfen im Internet gewöhnt man sich schnell an den flotten Seitenaufbau, aber auch in anderen Anwendungen wird man von der hohen Systemleistung verwöhnt. Diese ermöglicht beispielsweise Dinge wie die Serienaufnahme der Kamera, die sich schnell als durchaus praktische Funktion entpuppt. Denn statt ein Foto zu schießen und zu hoffen, dass die Qualität hoch ist, werden so schlicht und ergreifend zwanzig Aufnahmen getätigt. Zwar enttäuscht die Automatik, die danach die besten Aufnahmen erkennen soll ein wenig, aber selbst per Hand ist schnell das beste Werk gefunden. Aber auch die anderen Funktionen des rückwärtig verbauten Acht-Megapixel-Sensors gefallen mit jeder Woche mehr; allen voran die Möglichkeit, während des Filmens ein Foto aufzunehmen. In der Theorie mag dies wenig nützlich klingen, im Alltag ertappt man sich jedoch schnell dabei.

Viel mehr Kamera gibt es derzeit nicht in einem Smartphone!

Als eine große Überraschung entpuppte sich im Laufe des Dauertests der Akku. Schon in unserem ersten Test zeigte sich, dass ein Smartphone mit großem Display und schnellem SoC nicht automatisch zu kurzen Laufzeiten verdammt ist. Im Alltag wurden dann für ein derartiges Android-Gerät Werte erreicht, die bislang eher Symbian-Handys vorbehalten waren. Meist musste das Galaxy S III erst nach 55 bis 60 Stunden geladen werden, vereinzelt waren auch nahezu 72 Stunden mit einer Ladung des Energiespeichers möglich. Dabei wurden pro Tag mehrere Telefonate geführt, zwei E-Mail-Konten abgeglichen und jeweils circa 30 bis 45 Minute pro Tag via WLAN und HSPA gesurft. Das S III arbeitet also nicht nur schnell, sondern auch lange!

Samsung Galaxy S III
Samsung Galaxy S III

Dabei hat Samsung es geschafft, einen herkömmlichen und leicht wechselbaren Lithium-Ionen-Akku im Galaxy S III zu verbauen und dennoch ein dünnes Gehäuse darum herum zu konzipieren. Grundsätzlich ist die Optik des großen Smartphones eine Frage des eigenen Geschmacks; unbestreitbar ist jedoch, dass das einem Kieselstein nachempfundene Gerät gut in der Hand liegt.

Aber auch zahlreiche andere Dinge gefallen äußerst gut. Dazu gehört beispielsweise das Nichtabschalten des Displays beim Lesen von Texten ebenso wie die „Direct Call“-Funktion, die künftig wohl noch weiter ausgebaut werden soll. Oder aber die durchdachte Platzierung der seitlichen Tasten.

Kleine Details mit großer Wirkung!