Chinesische Firma verklagt Apple wegen Marke „Snow Leopard“

Michael Günsch
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„Und täglich grüßt das Murmeltier...“ könnte man angesichts der zahlreichen marken- und patentrechtlichen Streitigkeiten, die den Computerriesen Apple betreffen und die Berichterstattung der letzten Monate prägen, denken. Im neuesten Konflikt verklagt ein chinesisches Unternehmen Apple aufgrund der Marke „Snow Leopard“.

Apples Betriebssystem Mac OS X 10.6 trägt bekanntlich jene Bezeichnung, welche ins Chinesische übersetzt „Xuebao“ (雪豹) lautet. Das auf Reinigungs- und Kosmetikprodukte spezialisierte chinesische Chemie-Unternehmen Jiangsu Xuebao, das diesen Namen seit über zehn Jahren als registrierte Marke trägt, sieht sich in seinen Rechten verletzt und zieht gegen den Giganten aus Cupertino vor Gericht, wie in China berichtet wird. Insbesondere einige Produkte des chinesischen Herstellers mit entsprechendem Namen stünden dabei im Fokus.

Ein Gericht in Shanghai habe den Fall nach Vorlage von Beweisen durch Jiangsu Xuebao angenommen, am 10. Juli soll die erste Anhörung stattfinden. Die Forderungen der chinesischen Firma wirken dabei angesichts der Milliarden-Umsätze seitens Apple relativ geringfügig: Jiangsu Xuebao fordere angeblich eine Summe von 500.000 Chinesischen Renminbi, was nach aktuellem Umrechnungskurs rund 62.400 Euro entspricht, sowie eine offizielle Entschuldigung Apples. Darüber hinaus habe die Firma auch vier chinesische Unternehmen, welche mit Apples „Snow Leopard“ Werbung und Geschäfte tätigen, verklagt.

Der CEO von Jiangsu Xuebao habe zudem geäußert, dass Apple im Jahr 2008 versucht habe, die chinesische Übersetzung von „Snow Leopard“ (Xuebao) als Marke für sich eintragen zu lassen, sei jedoch gescheitert. Dies bestärke ihn in seinem Vorgehen gegen Apple zusätzlich, obgleich ein in dem Bericht erwähnter chinesischer Anwalt die Chancen auf Erfolg eher gering einschätze, da Apple eben nicht die chinesische, sondern die englische Schreibweise nutzt.

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