Erneut Diskussionen um Update-Politik bei Android

Patrick Bellmer
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Erneut sorgt Android für hitzige Diskussionen unter den Nutzern. Nachdem HTC Deutschland Ende der vergangenen Woche erst am Update auf Version 4.0 für das Desire HD festhielt und nur wenige Stunden später die Unternehmenszentrale das Gegenteil veröffentlichte, steht die Update-Politik im Mittelpunkt der Kritik.

Denn nicht zum ersten Mal musste HTC einen Rückzieher machen. So kündigte man beispielsweise im Februar 2011 eine Aktualisierung auf Android 2.3 für das ehemalige Topmodell Desire an und lieferte dann im August vergangenen Jahres nach mehreren Kehrtwendungen ein lediglich stark beschnittenes Update aus.

Aber nicht nur HTC versprach in der Vergangenheit mehr, als man am Ende halten konnte. Auch Samsung gab um die letzte Jahreswende herum eine eher unrühmliche Figur ab. So sollte das Galaxy S erst kein Android 4.0 erhalten, dann wurde ein vollwertiges Update geprüft, am Ende gab es ein „Feature Pack“. Die offizielle Begründung bei beiden Geräten: Die Technik sei zu schwach.

Aus dem ComputerBase-Forum: Kein ICS-Update für das HTC Desire HD:
Es ergibt keine Logik was HTC da abliefert. Das Incredible S hat Anfang Juli ICS bekommen und ist technisch mit dem Desire HD nahezu identisch. Beide haben:
- eine MSM8255 CPU mit 1000MHz
- eine Adreno 205 CPU
- 768MB RAM
- 2GM ROM Kapazität
- ein 800x480 Pixel Display

Tronix

Aber nicht immer liegt es an zu kleinen Speichern oder zu langsamen SoCs, mitunter scheinen Unternehmen schlicht an der Anpassung der Software zu verzweifeln. So hat Sony es beispielsweise bislang nicht geschafft, ein einziges Smartphone mit Android 4.0 auszuliefern. Weder das Xperia S noch die Modelle Xperia U, Xperia Sola oder Xperia P verfügten über ein werksseitig vorinstalliertes aktuelles Betriebssystem.

Bestätigt wird dieser Eindruck von einer frischen Aussage seitens Motorola. Via Facebook verkündete der mittlerweile zu Google gehörende Smartphone- und Tablet-Hersteller, dass sich die Auslieferung von „Ice Cream Sandwich“ für die Razr-Familie, wie dem Motorola Razr, auf August verschieben würde. Angestrebt war anfangs eine Freigabe Ende des zweiten Quartals, dann Mitte Juli. Zur Erinnerung: Das Razr und Android 4.0.3 – die erste für Dritthersteller gedachte Fassung – kamen fast zeitgleich im Dezember 2011 auf den Markt.

Aus dem ComputerBase-Forum: Kein ICS-Update für das Desire HD:
Das ist ja alles schön und gut. Aber wer "damals" für 500€ ein Gerät gekauft hat, der wusste doch "damals" auch, mit welchem Android er kauft. Mit diesem Android lief und läuft das Handy ja auch. Es wird immer so sein, dass eine neue Software rauskommt. Sicher ist das nicht toll, was HTC macht, aber das Desire HD funktioniert seit fast 2 Jahren mit dem ausgelieferten Android. Und das ändert sich auch nicht dadurch, dass jetzt 4.1 raus ist und nicht von HTC für dieses Gerät angeboten wird.

timo82

Unter den Nutzern gibt es bezüglich der Verzögerungen und Absagen generell zwei Tendenzen. Während die einen darauf verweisen, dass man beim Kauf wusste, was installiert ist, vertreten die anderen die Auffassung, dass es zum guten Ton gegenüber dem Kunden gehört, ein Gerät möglichst während dessen durchschnittlicher Lebensspanne falls technisch möglich mit frischer Software zu versorgen. Nachvollziehen kann man dabei beide Argumentationen.

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