„Error 37“ und Co: Blizzard-Chef äußert sich zu „Diablo 3“

Sasan Abdi
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Der Verkaufsstart von „Diablo 3“ gehörte sicher zu den Highlights des Spielejahres 2012. Dabei zeigte sich allerdings auch, dass selbst die Perfektionisten von Blizzard nicht ohne Weiteres eine lupenreine Markteinführung hinlegen können – ein Umstand, der nun von höchster Stelle rückblickend kommentiert wurde.

Michael „Mike“ Morhaime ist ein Fossil in der Spielebranche: Als Mitbegründer von Blizzard hat er zahlreiche Trends erlebt und gesetzt und gilt nicht ohne Grund mitunter als Mastermind hinter so erfolgreichen Marken wie „Warcraft“ oder „Diablo“. Nun hat sich Morhaime in einem umfassenden Foreneintrag zur Markteinführung und dem Spielerlebnis von Diablo 3 geäußert.

Dabei verwendet er einen guten Teil für Erläuterungen zu den Startproblemen: „Es war stets schwierig, vorauszusehen, wieviele Spieler wir letztlich haben würden“, erklärt Morhaime die Überlegungen vor dem Start. Zwar habe man durch die Einführung von „World of Warcraft“ im Jahr 2004 einige Erfahrungen mit derart großen Starts gehabt, doch habe es sich damals nur um den US-Markt gehandelt: „Wir sind nie zuvor in kürzester Zeit von null auf sechs Millionen Spieler, verteilt über unterschiedliche Kontinente, mit einem brandneuen Spiel gestartet“, so Morhaime.

Um dem erwarteten Ansturm gerecht zu werden, habe man die gemachten Erfahrungen mit der Zahl der Vorbestellungen kombiniert und großzügig Kapazitäten draufgeschlagen. Dennoch habe es am Ende vor dem Hintergrund von 3,5 Millionen verkauften Einheiten binnen der ersten 24 Stunden nicht gereicht, was zur berühmt-berüchtigten weiten Verbreitung des „Error 37“ führte, bei dem die Spieler sich nicht mit den Servern verbinden konnten – ein Umstand, aus dem man für zukünftige Spielstarts lernen müsse.

Das Team habe aber umgehend reagiert und mit voller Kraft versucht, der Situation in allen Regionen Herr zu werden: „Auch wenn schließlich alles mehr oder weniger flüssig lief, tauchten dann das Spiel betreffend Probleme auf, die wir teilweise bereits behoben haben oder noch beheben werden“, schreibt Morhaime weiter. Darunter fielen beispielsweise Unstimmigkeiten bei den Ping-Zeiten oder beim Balancing. Auch wenn das Spielerlebnis „nicht perfekt“ sei, hoffe er deswegen, dass der Einsatz gezeigt habe, wie sehr das Team hinter der Entwicklung von „Diablo 3“ stehe.

Alles in allem, so Morhaime, könne man somit nicht behaupten, den perfekten Start hingelegt zu haben. Es sei aber deutlich geworden, dass man sich der Entwicklung verbunden fühle und immer wieder Verbesserungen einbringen würde, wo immer diese notwendig sind.