SPDY: Auch Opera unterstützt designierten HTTP-Nachfolger

Steffen Weber
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SPDY ist ein maßgeblich von Google entwickeltes Netzwerkprotokoll, das Websites schneller laden soll als HTTP 1.x. Google Chrome und Firefox 13 unterstützen SPDY bereits standardmäßig. Nun hat auch Opera SPDY-Support angekündigt, dessen Zukunft als „HTTP 2.0“ damit wieder ein Stück wahrscheinlicher geworden ist.

Opera hat eine experimentelle Opera-Labs-Version mit SPDY-Support veröffentlicht. Deren Verwendung wird nur sehr experimentierfreudigen Nutzern empfohlen. Es gilt aber als ausgemacht, dass auch zukünftige stabile Opera-Versionen SPDY standardmäßig unterstützen werden.

Der Android-Browser unterstützt SPDY ab Version 3.0, genauso wie Googles neuer Browser „Chrome for Android“. Apples Safari-Browser unterstützt bislang weder auf dem Desktop noch unter iOS das neue Netzwerkprotokoll. Microsoft hat einen Alternativ-Vorschlag zu SPDY namens „HTTP Speed + Mobility“ eingebracht, der angesichts der zunehmenden Verbreitung von SPDY allerdings einen schwierigen Stand hat und vermutlich eher als Anregung für zukünftige Verbesserungen an SPDY dienen dürfte.

SPDY erzielt den Geschwindigkeitsvorteil gegenüber HTTP 1.x in erster Linie dadurch, dass es über eine einzige Verbindung beliebig viele Dateien parallel via Multiplexing übertragen kann. Dazu ist HTTP 1.x auch mit „Keep-Alive“ und „Pipelining“ nicht in der Lage. Darüber hinaus setzt SPDY voll auf Kompression und reduziert auch die Anfrage-übergreifende Redundanz in den zum Server gesendeten HTTP-Headern, schließlich ändert sich zum Beispiel der „User-Agent“-Header üblicherweise nicht. Via „SPDY Push“ soll es zukünftig auch möglich sein, dass der Server die Übertragung einer ohnehin bald benötigen Datei selbst initiieren kann.

Damit der Nutzer von SPDY profitiert, muss er nicht nur einen aktuellen Browser nutzen, sondern auch Webserver müssen dahingehend aktualisiert werden. Bislang unterstützen nur wenige große Websites SPDY, darunter Google und Twitter. Da SPDY zudem eine verschlüsselte Übertragung voraussetzt, können nur die via HTTPS ausgelieferten Websites SPDY überhaupt nutzen. Folglich könnte ein Trend zu mehr HTTPS-Websites einsetzen.