Apple MacBook Pro Retina im Test: Das erste mit 2.880 × 1.800 Pixeln

 8/8
Patrick Bellmer
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Fazit

Schon 2010 zeigte Apple mit dem iPhone 4, welchen Stellenwert man dem Display als einem der wichtigsten Bauteile mobiler Geräte einräumt (siehe auch: Apple MacBook Pro mit Retina – Überraschend vorhersehbar). Fortgesetzt wurde diese Entwicklung mit dem neuen iPad, ein Retina Display in einem MacBook war prinzipiell also nur eine Frage der Zeit respektive der technischen Machbarkeit. Dabei sind die Stärken und Schwächen der anderen „Retina-Geräte“ auf das neue MacBook Pro nahezu 1:1 übertragbar. Wirklich punkten kann der hochauflösende Bildschirm nur bei wirklich angepasster Software, zudem verbraucht er mehr Energie. Ersteres Problem konnte beim iPhone/iPad und den iOS-Applikationen aufgrund des geringen Aufwands schnell gelöst werden, letzterem begegnet man mit größeren Akkus. Wie lange es aber dauern wird, bis wirklich zahlreiche Programme für Mac OS angepasst werden, ist nicht absehbar – solange bleibt das Retina Display ein nettes, aber kein zwingend erforderliches Ausstattungsmerkmal.

Mac OS X 10.7.4: Hintergrund in 2.880 × 1.800 Pixeln
Mac OS X 10.7.4: Hintergrund in 2.880 × 1.800 Pixeln 

Ob Apple diese Problematik bei der Gestaltung des neuen Gehäuses im Hinterkopf hatte, ist nicht klar, ein raffinierter Schachzug ist das Design vor diesem Hintergrund aber auf jeden Fall. Denn abgesehen vom Bildschirm macht das gewöhnliche MacBook Pro mit 15 Zoll nichts anders und kann gegen Aufpreis auf das annähernd gleiche Leistungsniveau gebracht werden. Einziger Haken: Wer das Gerät nicht selbst entsprechend aufrüsten will, zahlt trotz des schlechteren Bildschirms deutlich mehr. Dafür stehen zum Preis von etwa 500 zusätzlichen Gramm ein optisches Laufwerk sowie ein Ethernet-Port zur Verfügung, die geringere Anzahl an Thunderbolt-Ports dürfte in den meisten Fällen verschmerzbar sein.

Display Leistung Office Leistung Spiele Laufzeiten Verarbeitung
Apple MacBook Pro mit Retina Display ++ ++ + ++ ++
--: sehr schlecht -: schlecht O: durchschnittlich +: gut ++: sehr gut

Dabei hat das Retina-MacBook gegenüber dem gewöhnlichen Modell einen unter Umständen kritischen Schwachpunkt: In unseren Tests, die bei nicht unbedingt sommerlichen Temperaturen durchgeführt worden, offenbarten sich bereits sehr hohe CPU-Temperaturen. Wird die durchaus hohe Systemleistung im Hochsommer abgerufen, dürfte eine Drosselung unabdingbar sein.

Mac Book Pro mit Retina Display
Mac Book Pro mit Retina Display

Unter dem Strich kann, so widersprüchlich es auch angesichts der eigentlich durchgängig guten und sehr guten Noten in den Einzelkategorien klingen mag, das MacBook Pro mit Retina Display nur eingeschränkt empfohlen werden. Denn angesichts des Preises und der Schwestermodelle lohnt der Griff zu diesem Gerät nur dann, wenn jedes Gramm zählt oder man auch mit wenigen angepassten und das Display voll ausreizenden Programmen auskommt. Für alle anderen Nutzer dürfte das gewöhnliche MacBook Pro die bessere Wahl sein.

Preise und Verfügbarkeit

Verfügbar ist das neue MacBook Pro mit Retina Display seit Mitte Juni, die zur Verfügung stehenden Stückzahlen sind aber immer noch gering. Die von uns getestete Grundkonfiguration kostet derzeit etwa 2.115 Euro. Der Aufpreis für insgesamt 16 Gigabyte Arbeitsspeicher beträgt bei Apple 200 Euro.

Zudem steht das Modell MC976D/A für circa 2.700 Euro zur Wahl. Im Unterschied zur Grundkonfiguration hat die verbaute SSD eine Kapazität von 512 Gigabyte, der von Intel stammende i7-3720QM arbeitet mit 2,6 bis 3,6 Gigahertz etwas schneller. Hier können gegen Aufpreis ein i7-3820QM mit 2,7 bis 3,7 Gigahertz (250 Euro), eine 768 Gigabyte große SSD (500 Euro) oder 16 Gigabyte Arbeitsspeicher (200 Euro) verbaut werden. Derart ausgestattet schlägt die Topvariante im Handel mit knapp 3.600 Euro zu Buche.

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