Intel: Auf „Westmere-EX“ folgt „Ivy Bridge-EX“

Volker Rißka
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Intels absolutes High-End-Segment, das von den Prozessoren aus der EX-Reihe, aktuell „Westmere-EX“, bedient wird, soll im kommenden Jahr ein grundlegendes Update erfahren. Dafür überspringt man eine Prozessorgeneration und wird direkt den Grundstein für die kommenden Jahre legen.

Einen „Sandy Bridge-EX“ wird es nach „Nehalem-EX“ und „Westmere-EX“ nicht geben, stattdessen wird direkt der Weg zu „Ivy Bridge-EX“ gegangen. Dies ist auch nicht völlig abwegig, schließlich entspricht der „Ivy Bridge“ ja im Grunde genommen dem „Sandy Bridge“, nur dass er die kleinere 22-nm-Fertigung samt ihren Vorteilen mitbringt. Diese dürften mehr Prozessorkerne, größere L3-Cache-Menge und weitere Boni nach sich ziehen. Denn für die EP-Version von „Ivy Bridge“, die eine Klasse darunter angesiedelt ist, sind bereits mindestens zehn Kerne und 30 MByte L3-Cache im Gespräch – doch zehn Kerne und 30 MByte L3-Cache konnte auch „Westmere-EX“ bereits bieten.

Grundlage für die neuen EX-Prozessoren werden die „Brickland“-Plattform und der neue Sockel R1, der eine Weiterentwicklung des Sockel R alias LGA2011 sein dürfte. Da die Plattform direkt auf mindestens die nächsten drei Jahre (Generationen) ausgelegt wird – „Ivy Bridge-EX“, „Haswell-EX“ und „Broadwell-EX“ – soll sie gleichermaßen DDR3- und DDR4-Speicher unterstützen; allein dies dürfte Anpassungen am Sockel respektive der Pin-Anzahl der Prozessoren nötig machen. Beim Chipsatz wird man auf einen Ableger der aktuellen C600-Serie aus dem Server-Segment zurückgreifen.

Intel-Pläne für das gehobene Server-Segment
Intel-Pläne für das gehobene Server-Segment

In der Klasse darunter wird nach den „Ivy Bridge-EP“, die den aktuellen „Sandy Bridge-EP“ auf Basis des Sockel R im Rahmen der „Romley“-Plattform im kommenden Jahr folgen, mit der „Haswell“-Generation eine neue Plattform eingeführt. Mit „Haswell-EP“ dürfte auch in diesem Server-Segment DDR4-Speicher Einzug halten, ein neuer Sockel wird wohl deshalb ebenfalls auf der Tagesordnung stehen. Dafür spendiert Intel dort mit dem „Wellsburg Plattform Controller Hub“ einen neuen Chipsatz, der das Gesamtpaket der „Grantley“-Plattform komplettieren wird. Diese soll dann ebenfalls für den „Haswell“-Shrink auf die „Broadwell“-Prozessoren in 14 nm ausgelegt sein.

Über die Zeitpläne gibt der grobe Fahrplan keine Auskunft. Bisherige Gerüchte gingen von einem Start der „Ivy Bridge-E“ ab Mitte nächsten Jahres aus. Auch die EX-Prozessoren könnten in dieses Zeitfenster fallen, wobei die Übersicht dort viel Interpretationsspielraum zulässt.

Am Bezeichnungsschema wird Intel wie erwartet nichts ändern. Nach der Einführung im vergangenen Jahr werden die neuen Generationen jeweils nur durch eine fortlaufende Nummerierung in Form von v2, v3 usw. gekennzeichnet sein, wie es die „Ivy Bridge“ als Xeon E3-1200 v2 vor kurzem bereits vorgemacht haben.