CM Storm Trigger im Test: Leuchtendes Makro-Monster

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Max Doll
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Äußerlichkeiten

Der Lieferumfang der Trigger fällt selbst für in der Regel zubehörarme Eingabegeräte sparsam aus. Außer einem Kurzhandbuch, dem Hinweis auf die im Internet zu findende Software und einem zwei Meter langen USB-Kabel liegt nichts weiter in der Verpackung. Ein für das Reinigen der Tastatur enorm praktisches Werkzeug zum Entfernen der Keycaps hätte mit Blick auf den Preis von derzeit knapp über 100 Euro aber eigentlich inbegriffen sein müssen.

CM Storm Trigger

Mit einer Länge von 47,5 Zentimetern setzt Cooler Master auf ein geringfügig größeres Chassis als üblich. Grund dafür sind die zusätzlichen Makrokeys, die das unspektakuläre 105-Tasten-Layout um weitere Funktionen ergänzen. Hinsichtlich der Breite begnügt sich die Trigger dagegen mit 16,4 beziehungsweise 25,1 Zentimetern bei Nutzung der optionalen Handballenauflage, während die Höhe des martialischen Militärgerätes bis zur Oberkante der Caps gemessen zwischen 3,3 und 4,7 Zentimetern mit Aufstellfüßen liegt. An der Vorderseite des Chassis gilt es hingegen bis zur ersten Tastenreihe eine Hürde zwischen 3 und 3,2 Zentimetern zu überwinden.

CM Storm Trigger

Entgegen der kräftigen Aufmachung kommen am Gehäuse sehr zivile Materialien zum Einsatz. Grundlage ist wie stets Plastik von recht glatter Oberflächenstruktur. An den Rändern des Chassis sowie der Handballenauflage, die sich durch drei Halteclips fest mit dem Gehäuse verbindet, kommt ergänzend eine Gummibeschichtung hinzu, welche für angenehme Haptik und sicheren Halt bei Fingern und Handballen sorgt. Selbige Aufgabe übernehmen auf der Unterseite für die Tastatur neben den ebenfalls großzügig mit dem rutschfesten Material bestückten Standfüßen weitere Gumminoppen. Zusammen mit dem für mechanische Tastaturen typisch hohen Eigengewicht wirft die Trigger daher selbst mit hohem Kraftaufwand nichts aus der Bahn, was besonders bei Verwendung der Handballenauflage gilt, die der Unterseite weiteren Grip verleiht.

Wie bereits angesprochen weicht die Trigger ebenso wie viele anderen Gaming-Tastaturen vom herkömmlichen Normlayout ab. In diesem Fall wurden fünf Makrotasten an der linken Seite der Tastatur ergänzt, die in fünf Profilen ebenso wie die übrigen Tasten mit der mächtigen Software frei belegt werden können. Weitere, eher feine Änderungen betreffen die Windows-Schalter, welche durch FN- oder im Cooler-Master-Jargon „Storm“-Tasten ersetzt wurden. Diese dienen nicht nur zum Zugriff auf die Media- und System-Shortcuts, die traditionell auf den F-Tasten liegen, sondern auch zum Aufnehmen von Makros „on the fly“ in Verbindung mit „Alt“. Die Anordnung der Shortcuts erweist sich als gut durchdacht, denn die Media- und Lautstärkefunktionen liegen auf den Tasten „F5“ bis „F11“, wodurch sie unter Berücksichtigung des rechten „Storm“-Keys mit einer Hand zu bedienen sind. Die im Alltag ungenutzten Steuerungstasten für die Beleuchtung sind hingegen an den eher schlechter zu erreichenden Positionen untergebracht.

Zur besseren Fingerauflage bieten die Tasten eine wie gewohnt leicht zylindrische Oberfläche mit Abmaßen von 12 × 14 Millimetern. Hierbei nutzt Cooler Master einen lichtdurchlässigen Kunststoff als Ausgangsbasis, der anschließend schwarz beschichtet wird. Das resultiert in einer nur geringfügig strukturierten und damit eher glatten Oberfläche, deren Beschriftung mit einem Laser ausgeschnitten wird. Dies sichert gegenüber den unteren Preisklassen, die lediglich Aufkleber nutzen, zwar einen Vorsprung bei der Haltbarkeit, bleibt aber auf die Belastbarkeit der Beschichtung selbst limitiert. Zumindest theoretisch beschert dies den Tasten keine ewige Nutzungsdauer, wenngleich das Verfahren zu den besseren am Markt verfügbaren zählt und aufgrund der Beleuchtung ohnehin alternativlos ist. Entsprechend ließen sich während des mehrwöchigen Testzeitraumes keinerlei Abnutzungserscheinungen feststellen.

Größere Caps wie beispielsweise bei der Leertaste werden zudem mit Stabilisatoren von Cherry fixiert. Im Gegensatz zu den verbreiteteren Modellen von Costar werden dabei keine Drahtbügel, sondern weitere, dem Schalter selbst ähnliche Führungen genutzt. Dies unterbindet Drehbewegen der Tasten weit stärker, verändert aber gleichzeitig - wenngleich in kleinem Ausmaß – das Anschlagsgefühl.

Zur Beleuchtung der Trigger hat sich Cooler Master für rote LEDs entschieden, die wie bei Cherry üblich direkt über den Schaltern verbaut werden. Neben der Nutzung aller Leuchtdioden, wahlweise in einem eher ablenkendem, pulsierendem Betriebsmodus, kann die Beleuchtung auch lediglich auf die Pfeil-, Makro- und „WASD“-Tasten beschränkt werden. Zum Ablesen der Tasten ist das rote Licht zwar nicht zwingend notwendig, schicker allerdings schon. Im Gegensatz zur Konkurrenz ist Cooler Master die Ausleuchtung zudem etwas besser gelungen: Zwar kann bauartbedingt nur maximal die Hälfte der Tastenoberfläche vernünftig angestrahlt werden, durch die bullige, gestaucht wirkende Schriftart und eine hohe Mindesthelligkeit wird dem Problem aber prinzipiell etwas besser begegnet und tritt lediglich bei den Media-Shortcuts und primär bei geringer Helligkeit auf. Dafür sinkt die Lesbarkeit etwas.

Zur Regulierung der Strahlkraft bietet die Trigger insgesamt fünf Stufen, von denen lediglich drei im Werkszustand nutzbar sind. Bereits die geringste Stufe leuchtet die Tasten selbst in helleren Umgebungen gut aus, während der stärkste Modus sich selbst gegen direkte Sonneneinstrahlung prima behaupten kann und ansonsten fast schon zu Korona-Effekten neigt.

CM Storm Trigger

Noch mehr Licht kann den LEDs nur mit den letzten beiden Stufen abgewonnen werden, die allerdings den Erwerb eines Netzteiles nötig machen. Denn die Makrofunktionen mit eigenem Prozessor und die LEDs verbrauchen bis zu 400 mA, während ein USB-2.0-Hub mit zwei Ports lediglich 500 mA bereitstellen kann. Deshalb empfiehlt der Hersteller, neben der Tastatur keine weiteren, stromhungrigen Geräte wie externe Festplatten am selben USB-Hub zu betreiben oder alternativ gleich auf einen 3.0-Port auszuweichen, die Beleuchtung zu deaktivieren oder ein separates Netzteil zu erwerben. Hierbei lässt sich jedes handelsübliche 5V-Modell verwenden, was auch dem integrierten USB-Hub der Tastatur zu Gute kommt, für den ansonsten lediglich 100 mA bleiben, was bereits manche Speichersticks knacken können.

Diese können am I/O-Hub, der wie üblich rechts an der Chassisrückseite sitzt, nur teils komfortabel angesteckt werden, was an der Platzierung der Ports liegt. Vertikal sind sie zwar wunderbar mittig am Gehäuse ausgerichtet, der rechte jedoch ein klein wenig zu dicht am Kabel der Trigger. Das ist zwar kein großes Problem, weil es mit normalen Kabeln oder auch etwas breiteren Sticks zu keinerlei Komplikationen kommt, ist aber eher unkomfortabel und lässt keine Haaresbreite mehr Raum. Da das Kabel dank der Micro-USB-Verbindung abgenommen werden kann, schreit diese Konstellation zudem nach Unfällen.

Abgesehen davon überzeugt die innenliegende Port-Position allerdings, wenngleich sie auf den ersten Blick unergonomisch wirken mag – gute Erreichbarkeit ist gewährleistet. Denn im Alltag erweist es sich als einfacher, USB-Geräte mit der linken Hand über die in der Regel freie Seite der Tastatur einzustecken. Auch das modulare Kabel macht für LAN-Gänger Sinn, kann es doch bei Verfügbarkeit eines zweiten Exemplares stets sauber verlegt an Ort und Stelle bleiben. Da zudem auf Audio-Ausgänge oder einen zweiten USB-Stecker verzichtet wird, liegt der Durchmesser in üblichen Regionen.

CM Storm Trigger
CM Storm Trigger

Der Kabelsalat folgt dann zwangsweise bei der Verwendung eines Netzteiles, was außerdem einen Platz an der Steckdose voraussetzt. Das klingt fragwürdig und ist es auch: Zwar sinkt durch diese Variante der Kabelwulst und die Produktionskosten, mithin also der Kaufpreis, was nicht unbedingt als schlechte Idee erscheint. Denn lediglich eine Minderheit der Nutzer dürfte tatsächlich auf einen USB-Hub in der Tastatur zurückgreifen und auch die Helligkeit ist bereits im normalem Zustand mehr als ausreichend. Aber trotzdem wäre ein zweiter USB-Anschluss zur Stromversorgung, etwa mit B-Stecker, die weitaus bessere Wahl gewesen. Das würde zwar einem weiteren Hub den Strom entziehen, dafür aber werksseitig den vollen Funktionsumfang der Tastatur gewährleisten. Zwar verbraucht die Trigger so im schlimmsten Fall effektiv insgesamt vier USB-Steckplätze, allerdings nur, wenn weder USB-3.0- noch Quick-Charge-Ports vorhanden sind. Mittelfristig verschwindet damit gerade bei der anvisierte Zielgruppe ein solches Problem ohnehin.

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