Windows 8: Nutzer bevorzugen den Vorgänger

Max Doll
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Nutzer der Beta des nächsten Windows-Betriebssystems sind hinsichtlich des von Microsoft geplanten Sprungs nach Vorne wenig enthusiastisch – sie bevorzugen den Vorgänger. Zu diesem Schluss kommt eine aufschlussreiche Umfrage des Windows-8-Forums mit über 50.000 Teilnehmern.

Tatsächlich geben 53% der Befragten an, Windows 7 für ihr favorisiertes Betriebssystem zu halten. Versionsnummer 8 sprechen diesen Status lediglich 25% der Nutzer zu, was nur knapp über dem Beliebtheitsgrad des alten Windows XP (20%) liegt. Besser schneidet allerdings die Mobile-Variante ab: Nach der Wahl bei einem Tablet-Kauf gefragt erhielt das mit dem Hoffnungsträger ausgestattet „Surface“ 35% der Stimmen, während Android (33%) und iPad (26%) knapp dahinter folgen. Damit dürfte das Betriebssystem vor allem in Desktop-Umgebungen kritisch beäugt werden.

Das liebste Feature des Multi-Plattform-OS war für mehr als die Hälfte aller Teilnehmer die beschleunigten Bootzeiten sowie die einfache Installation. Immerhin einem Drittel gefiel zudem der Internet Explorer 10, während ein Viertel der Befragten das Angebot an Apps, den dazugehörigen Store sowie den Windows Explorer und Defender wählten. Die neue Nutzeroberfläche im Kachelstil erhielt hingegen lediglich 22% der Stimmen, gefolgt vom Multi-Monitor-Support (21%) und SkyDrive (19%). Die neue „Charms-Bar“, das Windows-8-Startmenü, mochten lediglich 13% aller Befragten.

Schwachstellen wurden vor allem im (Retail-)Preis von 200 US-Dollar, den Hardwareanforderungen sowie möglichen Kompatibilitätsproblemen gesehen. Ein Fünftel der Nutzer identifizierte zudem ständige Abstürze, unvollständige Apps sowie die zwei unterschiedlichen Oberflächen – Metro, die nicht mehr Metro genannt wird, und Desktop – als zu verbessernden Punkt.

Obwohl auch in unserem Forum gerade die Metro-Oberfläche und der Bruch zwischen Kacheln und Desktop öfter heiß kritisiert wird, scheinen die neuen Features zwar nicht vom Start weg von einer breiten Mehrheit überschwänglich begrüßt zu werden, gleichzeitig aber auch nicht abgelehnt. Für die verhaltene Begeisterung dürfte daher sicherlich auch der radikale Bruch, den Microsoft mit der neuen Nutzeroberfläche gewagt hat, maßgeblich verantwortlich sein – die Umstellung dürfte Vielen nach dem jahrelang identischen Aufbau des Betriebssystems Unbehagen bereiten.

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