Deutschlands größte Spieleverbände wollen fusionieren

Andreas Frischholz
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Die deutschen Games-Verbände BIU und G.A.M.E. sollen nach dem Willen der Vorstände fusionieren, um die Interessen der deutschen Spieleindustrie besser vertreten zu können. Die Mitgliedsunternehmen beider Verbände sollen im November respektive im Dezember über den Zusammenschluss abstimmen.

Die Trennung in zwei Verbände habe sich mittlerweile überholt, erklärt BIU-Vorstandssprecher Olaf Coenen. Während BIU mit seinen 13 Mitgliedern wie Activision Blizzard, Ubisoft oder Electronic Arts tendenziell auf die Interessen der großen Publisher ausgerichtet ist, vertritt der G.A.M.E. mit über 100 Mitgliedern ein deutlich breiteres Spektrum. Zu den Mitgliedern zählen neben kleineren Publishern und Entwicklern etwa auch die Verlage von Spiele-Fachzeitschriften und Online-Portale.

Laut Coenen verschwinden jedoch die traditionellen Unterschiede zwischen Entwicklern und Publishern, was sich auch auf die Verbandsarbeit auswirkt. Beide Verbände würden in der operativen Arbeit dieselben Interessen und Positionen vertreten, sagt der G.A.M.E.-Vorstandsvorsitzende Thomas Friedmann. Deswegen habe ein gemeinsamer Verband „wesentlich mehr Schlagkraft“, um „den deutschen Games-Standort und die hier ansässige Industrie“ zu stärken – sowohl unter gesellschaftlichen, als auch politischen und wirtschaftlichen Aspekten.

Zu der operativen Arbeit zählt etwa die Trägerschaft der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), dem Deutschen Computerspielpreis oder der Stiftung Interaktive Unterhaltungssoftware. Mit dem neuen Verband sollen alle Themenfelder abgedeckt werden, welche bereits heute von den Verbänden bearbeitet werden. Die Mitgliedsunternehmen des BIU sollen nun Ende November, die Mitgliedsunternehmen vom G.A.M.E. Mitte Dezember über die Vorschläge abstimmen.