Raspberry Pi: SoC bekommt OpenSource-Grafik-Treiber

Przemyslaw Szymanski
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Nachdem die gleichnamige Organisation den Wunsch der Nutzer nach mehr Speicher beim Raspberry Pi vor mehr als einer Woche erfüllt hat, gibt die Raspberry Pi Foundation nun bekannt, dass Broadcom große Teile des Grafiktreibers für seinen BCM2835-SoC unter der BSD-Lizenz veröffentlicht hat.

Mit Hilfe der mit dem Quellcode bereitgestellten Schnittstellen können Entwickler ihre Software somit an den Raspberry Pi anpassen. Beispielsweise können Projekte wie Wayland und die X.org-Entwickler ihren EGL-Client beziehungsweise ihre GLES-Schnittstelle auf den Rechner abstimmen. Die als Quellcode beiliegenden Bibliotheken stellen unter anderem Schnittstellen für EGL, GLESv2, OpenVG, WFC und OpenMAX IL zur Verfügung, sodass mit der Offenlegung auch weitere Betriebssysteme wie FreeBSD, NetBSD, Haiku oder Plan9, für das Raspberry Pi angepasst werden können.

Des Weiteren würden die Raspberry-Pi-Entwickler den Vchiq-Treiber im Linux-Kernel sehen wollen, wie Alex Bradbury, seines Zeichens Entwickler, in einem Blogeintrag auf der Raspberry-Pi-Webseite schreibt. Zudem wünscht er sich, dass die weiteren großen SoC-Hersteller Broadcom folgen und den Quellcode ihrer Treiber veröffentlichen. Beispielsweise müssen Entwickler bei ARM-Mali-GPUs und beim Grafikchip in Qualcomms Snapdragon-SoCs auf freie Treiber zurückgreifen, welche das Lima- respektive Freedreno-Projekt eher umständlich per Reverse Engineering entwickelt.

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