TDK steigert Datendichte auf neues Rekordniveau

Nicolas La Rocco
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Das japanische Unternehmen TDK kann das Erreichen eines neuen Rekords feiern: Mit 1,5 Terabit pro Quadratzoll konnte man eine neue Bestmarke für die Datendichte von Festplatten setzen. Dabei kommt beim Magnetkopf eine Technologie zum Einsatz, die auf dem HAMR-Verfahren basiert.

Schon in der Vergangenheit konnte TDK Erfolge auf dem Gebiet der Datendichte feiern. Zuletzt hatte man einen Wert von einem Terabit pro Quadratzoll erreichen können. Das nun Erreichte soll laut eigenen Angaben aber nichts weniger als ein neuer Rekord in der Branche sein. Die bit error rate (BER) konnte wie bei der bisherigen Datendichte bei einem Wert von 10-2 gehalten werden. Dieser Wert ergibt sich, indem die Anzahl der fehlerhaft übertragenen Bits durch die Anzahl der insgesamt übertragenen Bits geteilt wird. TDK rechnet damit, dass die Technik ab dem Jahr 2014 in größeren Stückzahlen produziert werden kann.

Eine Datendichte von 1,5 Terabit pro Quadratzoll wäre dabei äquivalent zu einer Kapazität von einem Terabyte pro Platter bei einer 2,5-Zoll-Festplatte und zwei Terabyte bei einer Variante in 3,5 Zoll. Die Aufzeichnungsdichte liegt bei einem Wert von 1.350 Kilobit pro Zoll, was einer Steigerung von fast 23 Prozent gegenüber dem alten Wert von 1.100 kBPI entspricht. Die auf dem Datenträger zum Einsatz kommenden Datenspuren konnten indes von 915 kTPI auf 1.113 kTPI gesteigert werden. TDK gibt an, diese Verbesserungen nur durch Veränderungen am Magnetkopf sowie dem Speichermedium realisiert zu haben. Details zu den Veränderungen möchte TDK aber nicht preisgeben. Zumindest beim Speichermedium verrät das Unternehmen allerdings, mit dem japanischen Chemieunternehmen Showa Denko K. K. gearbeitet zu haben.

Wendet man die zugrunde liegenden Informationen auf heutige Produkte an, so könnte man in Sachen Kapazität in völlig neue Regionen vorstoßen. Wird eine Hitachi-Festplatte mit einer Kapazität von vier Terabyte als Beispiel herangezogen, die mit einem 5-Platter-System von jeweils 800 GB arbeitet, könnte diese mit den neuen Werten bei gegebener Realisierbarkeit eine theoretische Kapazität von 10 TB erreichen. TDK möchte die Ergebnisse auf der japanischen Messe „Ceatec“ offiziell vorstellen. Dort möchte man auch abseits des Labors zusammen mit einem Festplatten-Hersteller eine funktionsfähige Festplatte vorstellen, bei der ein HAMR-Verfahren per Nahfeld-Licht zum Einsatz kommt. Den Namen des Herstellers sowie weitere technische Details zu dem Laufwerk wird TDK erst während des Events bekannt geben.

Mit Verfahren wie dem hier genutzten HAMR konnte auch schon das Unternehmen Seagate Erfolge für sich verbuchen. Im März wurde hier die Marke von einem Terabit pro Quadratzoll erreicht. Einen anderen Ansatz zur Steigerung der Kapazität verfolgt indes die zu Western Digital gehörende Festplattensparte von Hitachi: Mittels Heliumfüllung soll mehr Platz für die Platter geschaffen werden. HGST hatte seine laut eigenen Angaben preiswert zu realisierende Methode erst kürzlich vorgestellt.