Cooler Master Eisberg Prestige 240L im Test: Modulare Flüssigkeitskühlung

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Martin Eckardt
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Radiator, Belüftung & Montage

Einen erheblichen Einfluss auf die Kühlleistung nimmt der verwendete Radiator. Der Cooler Master Eisberg Prestige setzt in der 240L-Version auf einen für zwei 120-mm-Lüfter ausgelegten Wärmetauscher aus dem Alphacool-Sortiment. Konkret handelt es sich um den NexXxoS ST30 mit vollkupfernem Kapillarsystem und einem Leergewicht von 730 Gramm.

Coolermaster Eisberg Prestige 240L
Coolermaster Eisberg Prestige 240L
Knickschutzfedern umhüllen die Schläuche
Knickschutzfedern umhüllen die Schläuche
Extrem dünne Lackierung für bessere Wärmeübergabe
Extrem dünne Lackierung für bessere Wärmeübergabe

Der Radiator ist mit einer Dicke von lediglich 30 Millimetern relativ flach dimensioniert. Dies sollte trotz der geringeren Kühloberfläche vorwiegend bei niedrigen Lüfterdrehzahlen von Vorteil sein. Auch die im Vergleich zur Konkurrenz, etwa zur Corsair H100, deutlich grobmaschigere Lamellierung dürfte kommt der Leistungscharakteristik der Konstruktion entgegen.

Aus qualitativer Sicht gibt es beim Radiator keine negativen Überraschungen, auch wenn nicht alle Kühlschlaufen absolut gleichmäßig verlaufen. Die matt-schwarze Lackierung der kupfernen Kühleinheiten wurde insbesondere an den Lamellen enorm dünn aufgetragen, sodass diese bei seitlicher Ansicht typisch rotbraun durchschimmern. Dies ist jedoch herstellerseitig durchaus beabsichtigt, um einen möglichst guten Wärmeübergang vom Metall zur Luft zu generieren.

Serienlüfter ohne PWM-Funktion
Serienlüfter ohne PWM-Funktion
Beide Lüfter in saugender Anordnung
Beide Lüfter in saugender Anordnung
Abstandhalter und Entkoppler zugleich
Abstandhalter und Entkoppler zugleich

Zwei 120-mm-Lüfter der gehobenen Leistungsklasse sollen den Radiator des Eisberg Prestige mit Frischluft versorgen. Die Ventilatoren arbeiten mit jeweils maximal 1.600 U/min, was den meisten Anwendern aus akustischer Sicht deutlich zu viel des Guten sein dürfte. Eine Regulierung der per 3-Pin-Anschluss betriebenen Krachmacher hat Cooler Master jedoch nicht vorgesehen, weshalb hierfür auf externe Hilfsmittel, etwa eine Lüftersteuerung oder Spannungsadapter, zurück gegriffen werden muss. Die Kabellängen zur Stromversorgung der Ventilatoren fallen mit jeweils knapp 30 Zentimetern für unseren Geschmack etwas zu gering aus. Will man den Radiator etwa außerhalb des Gehäuses positionieren, könnten dazu unter Umständen schon Verlängerungskabel von Nöten sein.

Die Lüfter werden in Sandwich-Manier direkt mit dem Radiator einerseits und der Gehäusewand zur Aufhängung andererseits verschraubt. Eine Vorzugsrichtung (saugend oder blasend) wird dabei von Cooler Master nicht angegeben. Zwischen den Lüftern und dem Radiator sind zudem etwa sieben Millimeter dicke Gummi-Shrouds zur Entkopplung und Abstands-Verbesserung vorgesehen. Der zur Verschraubung notwendige Sechskantschlüssel liegt dem Lieferumfang bei.

Federschrauben-Zubehör und Push-Pins zur Intel-Montage
Federschrauben-Zubehör und Push-Pins zur Intel-Montage
Push-Pin-Montage auf Intel-Plattform
Push-Pin-Montage auf Intel-Plattform
Federschrauben sorgen für gleichmäßige Anpresskraft
Federschrauben sorgen für gleichmäßige Anpresskraft

Kein zusätzliches Werkzeug wird derweil bei der Sockelmontage der Kühl- und Pumpeneinheit benötigt. Cooler Master hat sich hierfür ein interessantes Installationssystem erdacht, welches zudem gänzlich ohne Ausbau der Hauptplatine auskommen kann. Die Verbindung zum Motherboard wird dabei über vier kleine Push-Pins mit Innengewinde realisiert, welche zunächst mit den Montagebohrungen der Hauptplatine zu verbinden sind. Im nächsten Schritt dreht man entsprechende Gewindestangen von oben in die Push-Pin-Muttern, während die AMD- respektive Intel-spezifischen Metall-Haltebügel per Klicksystem an der Pumpeneinheit bequem eingerastet werden. Anschließend kann diese durch Einfädeln in die Gewindestangen auf die mit Wärmeleitpaste benetzte CPU aufgesetzt und – mit Unterlegscheiben sowie Federn versehen – durch das wechselseitige Eindrehen der vier Daumenmuttern fixiert werden.

Insgesamt ist die Montage den Umständen entsprechend als komfortabel gelöst zu bewerten. Allerdings sind gewisse Einschränkungen durch die kurze und federversteifte Verschlauchung und die Enge im Gehäuse natürlich nicht von der Hand zu weisen. Auch ist an eine Demontage der Push-Pins ohne Zugriff auf die Rückseite des Motherboards letztlich nur schwer zu denken.