Google Glass erst im Jahr 2014?

Ferdinand Thommes
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Im Juni 2012 stellte Google das „Project Glass“ mit dem Ziel vor, eine Augmented-Reality-Brille zu entwickeln. Als Wunschtermin für einen Verkaufsstart nannte Googles CTO Sergey Brin damals das Jahr 2013. Das könnte jetzt ein Wunsch bleiben, wenn das TIME Magazine gut recherchiert hat.

In der Rubrik „Best Inventions of the Year 2012“ stellt das Magazin die nach Meinung der Redakteure wichtigsten Erfindungen des jeweiligen Jahres vor. In der Liste steht dieses Jahr auch Google Glass als Computer, eingebaut in ein Brillengestell, mit dem Ziel, uns eine „erweiterte Realität“ anzubieten, um etwa Fotos ohne Zuhilfenahme der Hände zu schießen oder Stadtpläne und weitere Informationen zum jeweiligen Standort auf ein 1,3 cm großes Display einzublenden. Im letzten Satz heißt es dann, das Kunden in der Lage sein sollten, die Brille bis 2014 käuflich zu erwerben.

Da das TIME Magazine im Ruf einer tadellosen Recherche steht, wird vermutet, dass sie über Informationen in dieser Sache verfügen, die Andere nicht haben. Wenn sich das als richtig erweist, könnte Google von seinen Konkurrenten beim Marktstart einer solchen Brille abgehängt werden.

Gerade erst kündigte die Firma Vuzix an, das Augmented-Reality-Device „Vuzix M100“ bereits im Frühjahr 2013 auf den Markt bringen zu wollen. Im Gegensatz zu Google Glass gleicht die Vuzix M100 eher einem Headset. Die M100 soll 600 bis 700 US-Dollar kosten und auf der Consumer Electronics Show (CES) im Januar 2013 in Las Vegas der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Vuzix M100
Vuzix M100 (Bild: vuzix)

Das könnte Vuzix und anderen Firmen mehr als ein Jahr Vorsprung auf Googles Project Glass geben. Google geht zudem in letzter Zeit sehr sparsam mit der Veröffentlichung von Neuigkeiten das Projekt betreffend um, was auch nicht unbedingt das Interesse der potenziellen Kundschaft aufrecht erhält. Der Endpreis von Googles Brille ist noch unbekannt, jedoch verlangte Google bei Vorbestellung 1.500 US-Dollar, allerdings für ein Entwicklermodell. Inwiefern das am Ende dem tatsächlichen Marktpreis entspricht, bleibt abzuwarten.