Intel stellt Itanium 9500 „Poulson“ offiziell vor

Volker Rißka
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Bereits seit dem Frühsommer sind die Modelle eigentlich klar, doch erst jetzt, zum Start der diesjährigen Supercomputing Conference SC12 in Salt Lake City, die am Samstag beginnt, lüftet Intel den Schleier um die Itanium 9500, Codename „Poulson“, offiziell.

Die Spezifikationen, die bereits seit Monaten und gar seit dem letzten Jahr in groben Zügen bekannt sind, haben sich letztlich komplett bewahrheitet. Die Itanium 9500 sind maximal Acht-Kern-Prozessoren, die dank Hyper-Threading 16 Threads bereitstellen. Zwei der vier Modelle zum Start basieren jedoch auf nur vier Kernen. Genutzt wird dabei der gleiche Sockel LG1248 wie bei den Itanium 9300.

Intel Itanium 9500
Intel Itanium 9500

Die Gesamtgröße des Caches beträgt bis zu 54 MByte, wovon jedoch unterschiedliche Abstufungen vom L1- über den L2- und L3-Cache und zusätzlich dem sogenannten Directory Cache vorgenommen werden. Der Prozessor in seiner neuen Architektur umfasst 3,1 Milliarden Transistoren und belegt selbst im 32-nm-Prozess noch eine Fläche von 544 mm². Abstufungen nach unten für die Resteverwertung des großen Dies bei kleinen Fehlern sind wie in der Vergangenheit üblich, je nach Modell gibt es dann weniger Kerne oder eine geringere Menge an L3-Cache.

Die Unterschiede zum Vorgänger liegen nicht nur im allgemeinen Aufbau, sondern in diversen weiteren Bereichen, wie der Unterstützung der doppelten Speichermenge, einem höheren QPI-Takt sowie neuen Instruktionen. Zu guter Letzt kann der Neuling mit mehr Takt – natürlich inklusive Turbo-Modus – eine geringere TDP aufweisen und soll im Idealfall die Performance gegenüber den Itanium 9300 um den Faktor 2,4 steigern.

Intel-Benchmarks des Itanium 9500
Intel-Benchmarks des Itanium 9500

Wie die „Tukwila“ sind aber auch die „Poulson“ kein günstiges Vergnügen. Bei einer Abnahme von 1.000 Stück werden zwischen 1.350 und 4.650 US-Dollar fällig

Neue Itanium-Prozessoren auf Basis des „Poulson“
Modell Produktnr. S-spec Kerne / Threads Takt L3-Cache TDP
Itanium 9520 CM8063101049806 SR0SZ 4 / 8 1,73 GHz 20 MB 130 W
Itanium 9540 CM8063101049718 SR0T0 8 / 16 2,13 GHz 24 MB 170 W
Itanium 9550 CM8063101049807 SR0SY 4 / 8 2,40 GHz 32 MB 170 W
Itanium 9560 CM8063101049716 SR0T1 8 / 16 2,53 GHz 32 MB 170 W
Intel Itanium 9500 auf Wafer
Intel Itanium 9500 auf Wafer
Intel Itanium 9500
Intel Itanium 9500
Intel Itanium 9500 im Vergleich zum Vorgänger
Intel Itanium 9500 im Vergleich zum Vorgänger

Für die Zukunft hat Intel unter dem bereits seit längerer Zeit bekannten Codenamen „Kittson“ noch einen echten Nachfolger für die „Poulson“ auf der Agenda. Doch auch der Hersteller weiß, dass das letzte Stündlein der Modelle geschlagen hat, der Zwist zwischen Oracle und HP zuletzt, hatte bereits gezeigt, dass das Interesse an den extravaganten Prozessoren deutlich abgenommen hat. In Zukunft werden die Xeon-Prozessoren auf Basis der „Haswell“-Architektur und dessen Nachfolger nach und nach die Spezialprozessoren verdrängen. Mit dem „Modular Development Model“ sollen dafür Plattform-Komponenten wie Chips und Sockel-Kompatibilität auf einen Standard gebracht werden – die Itanium-Prozessoren nähern sich den Xeon-Produkten an.

Roadmap für Itanium
Roadmap für Itanium