Tim Schafer enthüllt Indie-Bundle „Amnesia Fortnight“

Max Doll
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Tim Schafer, bekannt durch Spiele wie „Day of the Tentacle“ oder „Brütal Legend“, war nicht nur früh mit einer erfolgreichen Kampagne auf Kickstarter vertreten, sondern sieht die Zukunft seiner Branche gerade in der engeren Interaktion und Kommunikation mit Fans. Diese Idee wird nun auf ein völlig neues Level gehoben.

Mit „Amnesia Fortnight“ will Schafer, der seine Idee wie üblich in einem humorigen Video vorstellt, Spielbegeisterte noch direkter in die Entwicklung von Titeln einbinden, als das über Kickstarter möglich ist. Nun möchte das Branchen-Urgestein nicht mehr nur fertige Ideen präsentieren, sondern bereits über die Ausarbeitung selbiger Abstimmen lassen: Das Double-Fine-Studio stellt jedes Jahr den normalen Betrieb für zwei Wochen ein und arbeitet in kleinen Gruppen an Entwürfen für neue Spiele. Dieses Jahr dürfen Fans an der Entscheidungsfindung mitwirken. Über die Webseite Humble Bundle kann ab sofort ein Prototypen-Bundle gekauft werden, das nicht nur frühe Versionen der Spiele „Happy Song“ (Später: „Once Upon a Monster“) und „Costume Quest“ enthält, sondern auch vier weitere Vorabversionen.

Welche weiteren Prototypen im Bundle enthalten sein werden, entscheiden die Käufer selbst, wobei der zu zahlende Betrag wie immer frei wählbar ist und zwischen dem Anbieter, dem Entwickler und wohltätigen Organisationen gesplittet werden darf. Ab einem US-Dollar sind Fans dabei noch knapp sechs Tage lang zur Abstimmung über die 23 Vorschläge des Teams, die jeweils mit einem kurzen Video vorgestellt werden, berechtigt. Anschließend bauen die Double-Fine-Studios zwei weitere Wochen lang die Prototypen, wobei der Prozess per Live-Stream übertragen wird. Das fertige Werk erhalten die Spender dann in einer Version für Windows-Rechner, wahlweise per Download oder als Steam-Key. Zudem fragen die Entwickler explizit nach Feedback in den hauseigenen Foren: Ziel der Aktion dürfte sicherlich auch sein, auf diese Weise weitere Ideen einzuholen und die Akzeptanz der Konzepte zu testen.

Für Interessierte ist die Aktion ein guter Weg, einen direkten Blick auf die Entwicklung von Spielen zu werfen und daran teilzuhaben. Mehr als Möglichkeiten aufzuzeigen, werden die Prototypen jedoch noch nicht können. Ob die Titel tatsächlich auf den Markt kommen, wird ebenfalls offen gelassen. Allerdings erklärt Schafer, dass die Trefferquote der Kreativphasen bisher bei 50 Prozent gelegen habe.