Nvidia stellt „GeForce Experience“ vor

Wolfgang Andermahr
116 Kommentare

Nvidia hat schon vor gut einem halben Jahr zum ersten Mal über „GeForce Experience“ geredet, dabei jedoch kaum über den neuen „Cloud-Dienst“. Mit dem Start der geschlossenen Beta-Phase gibt man nun die ersten, detaillierteren Informationen bekannt.

GeForce Experience richtet sich dabei nicht an die Enthusiasten-Schicht, sondern eher an die unerfahrenen Nutzer beziehungsweise diejenigen, die einfach keine Zeit oder Lust haben, für jedes Spiel die optimalen Grafikeinstellungen zu finden. Das hat zur Folge, dass die optische Qualität nur selten auf dem Niveau ist, wie es der eigene Rechner eigentlich könnte. Und genau dort greift GeForce Experience ein.

Denn das externe, kostenlose Tool (eine Integration in den Treiber zu einem späteren Zeitpunkt ist nicht unmöglich) erkennt automatisch die installierten Spiele sowie die eingesetzte Hardware und richtet entsprechend eine Anfrage an einen speziell konfigurierten Nvidia-Server, der dann auf Knopfdruck sämtliche Einstellungen optimieren kann. Das Ziel der Konfiguration: Die bestmögliche Grafik bei 40 bis 60 Bilder pro Sekunde.

GeForce Experience ist auf eine einfache Bedienung ausgelegt, so dass sämtliche Aufgaben mit wenigen Mausklicks erledigt werden können. Neben der eigentlichen Aufgabe kann das Tool auf Wunsch zudem den Treiber der Grafikkarte aktuell halten. Nachdem die eigene GeForce-Hardware sowie die installierten Spiele erkannt wurden, reicht ein Klick im Auswahlmenü auf das gewünschte Spiel, woraufhin die Funktion „Optimize“ gewählt werden muss. Diese beeinflusst dann (ausschließlich) sämtliche In-Game-Optionen (keinerlei Treibereinstellungen werden verändert), die sich zudem im GeForce-Experience-Tool nachsehen lassen (vorher, nachher). Auf Knopfdruck können die Änderungen auch nach einem Neustart rückgängig gemacht werden, zudem zeigt bei jedem Spiel ein Screenshot, was für Auswirkungen die Modifizierungen haben.

Nvidia GeForce Experience in der Closed-Beta-Phase

Obwohl GeForce Experience laut Nvidia noch längst nicht fertiggestellt ist, sprechen die Kalifornier recht offen über die Cloud-Lösung und wie für ein Spiel die gewünschten Einstellungen gefunden werden. Demnach gibt es verschiedene Tester, die die „Schlüsselstellen“ eines Spieles anspielen und daraufhin eine fordernde Stelle für einen Benchmark auswählen. Das Ziel ist es dann, in dieser Sequenz 40 bis 60 Bilder pro Sekunde zu erreichen.

Daraufhin werden dann die einzelnen In-Game-Optionen analysiert, in wie weit diese einen Effekt auf die Grafikqualität und die Geschwindigkeit haben. Daraufhin wird die bestmögliche Qualität bei den entsprechenden Frameraten gesucht – je nach Art des Spieles (zum Beispiel First-Person-Shooter oder Strategiespiel) werden die „Ziel-FPS“ zwischen den 40 bis 60 Bilder pro Sekunde unterschiedlich gewählt. Schlussendlich wird der Vorgang dann für zahlreiche GeForce-Grafikkarten, aber ebenso Prozessoren sowie Betriebssysteme wiederholt.

GeForce Experience befindet sich ab dem heutigen Tag in der „Closed-Beta“-Phase, bei der rund 10.000 Teilnehmer Feedback zu dem Tool geben sollen. Im Laufe des Januars wechselt das Tool dann in die „Open-Beta“-Phase mit neuen Teilnehmern und als finales Datum gibt man derzeit nur grob das erste Halbjahr 2013 an. Die aktuelle Closed-Beta-Version beinhaltet sämtliche Fermi- sowie Kepler-Grafikkarten für den Desktop- und Notebook-Markt und erkennt mindestens 30 Spiele. Letztere sollen bis zur finalen Phase noch deutlich erweitert werden.