Samsung führt laut Studie globale „Computer“-Branche an

Michael Günsch
43 Kommentare

Für gewöhnlich betrachten die großen Marktforschungsinstitute den PC-Markt und die Märkte der Smartphones und Tablets getrennt voneinander. Die International Data Corporation (IDC) fasst diese Geschäftsbereiche im Quartalsbericht zum „Worldwide Smart Connected Device Market“ jedoch zusammen.

Während sich im reinen PC-Geschäft, also bei Produkten wie Desktop-PCs und Notebooks, Lenovo und HP um den ersten Platz streiten, zeigt sich hier natürlich ein ganz anderes Bild, spielen doch die Platzhirsche des boomenden Smartphone- und Tablet-Markts wie Apple und Samsung eine gewichtige Rolle im Segment der sogenannten Smart Connected Devices, die wir hier der Einfachheit halber schlichtweg als Computer bezeichnen wollen.

Bei der Gesamtbetrachtung der weltweiten Computer-Verkäufe, die PCs, Notebooks, Smartphones und Tablets umfassen, lag im vergangenen Quartal der Elektronikriese Samsung laut IDC-Analyse mit einem Marktanteil von knapp 22 Prozent auf dem ersten Platz. Innerhalb eines Jahres konnten die Südkoreaner die Zahl der ausgelieferten Geräte fast verdoppeln, wobei Smartphones den Löwenanteil gebildet haben dürften. Dahinter folgt der US-Konzern Apple mit gut 15 Prozent Marktanteil, die vor allem durch Produkte der iPhone- und iPad-Familie erlangt wurden. Im Gegensatz zu Samsung konnte sich Apple innerhalb eines Jahres bei den Verkäufen lediglich um rund 38 Prozent verbessern.

Anbieter Mio. Einheiten Q3/11 Marktanteil Q3/11 Mio. Einheiten Q3/12 Marktanteil Q3/12 Änderung Q3/12 zu Q3/11
Samsung 33,5 14,0% 66,1 21,8% 97,5%
Apple 33,1 13,9% 45,8 15,1% 38,3%
Lenovo 13,2 5,5% 21,1 7,0% 60,0%
HP 17,6 7,4% 14,0 4,6% -20,5%
Sony 8,7 3,7% 11,0 3,6% 25,4%
Andere 132,7 55,6% 145,6 48,0% 9,7%
Gesamt 238,9 100,0% 303,6 100,0% 27,1%

Mit einem Wachstum von 60 Prozent gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres erkämpfte sich Lenovo den dritten Platz der Rangliste und verdrängte damit HP auf Platz vier. Im PC-Geschäft gilt der chinesische Konzern, bedingt durch lukrative Zukäufe, bereits als Marktführer und ist zudem im asiatischen Smartphone-Markt stark vertreten. Die mangelnden Produkte letzterer Geräteklasse und der allgemeine Rückgang der PC-Verkäufe wirken sich beim US-Giganten HP negativ aus, die Auslieferungen nahmen um gut 20 Prozent ab. Ein stolzes Plus von gut 25 Prozent kann dagegen der japanische Elektronikkonzern Sony verbuchen und liegt mit 3,6 Prozent auf dem fünften Rang der Anbieter. Insgesamt konnte der Computer-Markt sich im Vergleich zum dritten Quartal 2011 um rund 27 Prozent steigern, sodass die Zahl der ausgelieferten Geräte auf über 300 Millionen stieg.

IDC-Prognose des Computermarkts bis 2016
IDC-Prognose des Computermarkts bis 2016 (Bild: idc.com)

Darüber hinaus wagen die Marktforscher einen Ausblick bis in das Jahr 2016. Wenig überraschend gehen sie davon aus, dass der ohnehin schon riesige Anteil von Smartphones am Computermarkt weiterhin deutlich ansteigt; gleiches gilt für Tablets. Ein geringeres Wachstum wird den klassischen tragbaren PCs (Notebooks) prognostiziert, während der Desktop-PC nahezu auf gleichem Niveau verharren soll.