Intel: „Haswell“-Produktion läuft an, 14 nm ab Ende 2013

Volker Rißka
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Im Rahmen der Quartalszahlen für das letzte Vierteljahr 2012 sowie in der kompletten Zusammenfassung des Geschäftsjahres 2012 hat Intel Fragen von Analysten und Investoren in einem Conference Call beantwortet. Dabei wirft man wie üblich einen Blick in die nahe Zukunft und verrät einige Details.

Dabei gab Intel unter anderem zu Protokoll, dass die Produktion der „Haswell“-Prozessoren derzeit anläuft und man im ersten Quartal des Jahres die entsprechende Qualifizierung für den Verkauf erreichen will. Der Vorstellung der neuen Prozessoren im zweiten Quartal sollte so nichts im Weg stehen – Intel gab den Termin jedoch (noch) nicht offiziell preis.

Auch für die Nachfolgetechnologie hat man bereits Vorbereitungen getroffen. So wurden Lagerbestände reduziert und Platz geschaffen, um die Fabriken auf die Fertigung von 14-nm-Produkten vorzubereiten. Diese, so betonte der scheidende CEO Paul Otellini, soll ab dem Ende des Jahres anlaufen – „Broadwell“ als entsprechende Adaption der „Haswell“-Architektur in der neuen, kleineren Fertigungsstruktur sollte demnach also ein gutes Jahr nach den ersten „Haswell“-Modellen erscheinen.

Der Zeitplan für die nächsten Fertigungsschritte bleibt zudem sehr enthusiastisch. Im Jahr 2014 will man die Produktionskapazitäten von 14 nm weiter ausbauen, für Ende 2015 steht dann bereits der beginnende Umstieg auf die 10-nm-Technik auf dem Programm, wofür die Fabriken entsprechend umgebaut und ausgerüstet werden sollen. Gleichzeitig wird man 2 Milliarden US-Dollar in die Forschung und Entwicklung von 450-mm-Wafern stecken – eine enge Zusammenarbeit mit ASML dürfte dabei eintreten. Intel rechnet schon 2015 mit dem ersten Ausrüstungsgegenständen für die Fertigung der neuen Wafergröße, ASML gab sich gestern mit 2016 etwas vorsichtiger.

Den in den letzten Monaten viel spekulierten Plänen, Intel könne größer in das Geschäft als Auftragsfertiger einsteigen, erteilte man im Rahmen der Konferenz eine Abfuhr. Man werde wie bisher auch einigen Partner entsprechende Möglichkeiten bieten, großflächig als Foundry jedoch nicht in Erscheinung treten.

Große Baustelle bei Intel bleibt jedoch das Tablet- und Smartphone-Segment. Zwar betonte man, dass man jetzt zehn Varianten von Clover-Trail-Tablets ausliefert und sieben Intel-Smartphone-Designs in 20 Ländern anbietet, gegenüber der Konkurrenz ist dies jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ein Großteil der um fast 2 Milliarden US-Dollar gestiegenen Forschungs- und Entwicklungskosten sei deshalb nicht nur in das Segment der Ultrabooks, sondern auch in diesen Bereich geflossen. Mit einem Umsatz von nur noch 4,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 (5,0 Mrd. in 2011) und einem operativen Verlust von 1,38 Mrd. US-Dollar (-577 Mio. in 2011) steht die „Other Intel Architecture Group“, zu der eben die Smartphones und Tablets gehören, alles andere als rosig da. Ob „Clover Trail+“ hier kurzfristig das Ruder rumreißen kann bis „Bay Trail“ am Jahresende erscheint, bleibt jedoch fraglich, da die Konkurrenz ebenfalls nicht schläft.

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