Samsung erwartet härteren Wettbewerb bei Smartphones

Patrick Bellmer
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Schon seit geraumer Zeit dominieren Samsung und Apple den Smartphone-Markt, nicht nur in Bezug auf den Anteil der abgesetzten Geräte, sondern auch unter Berücksichtigung der Gewinnverteilung. Profitiert haben dabei beide Unternehmen vom schnellen Wachstum des Marktes, das nun aber ein Ende finden soll.

Davon zumindest geht Samsung selbst aus. In einer Telefonkonferenz anlässlich der Vorstellung der Bilanz für das vierte Quartal 2012 erklärte man, dass man künftig von einem deutlich geringerem Wachstum ausgehe. Dies gelte aber nicht nur für Samsung selbst, sondern den gesamten Markt. Denn eine immer häufiger auftretende Marktsättigung würde das Vergrößern des eigenen Marktanteils erschweren, zudem nehme der Wettbewerb durch immer mehr Teilnehmer und Modelle zu.

Letztlich werde sich dies auch bei den Gerätepreisen bemerkbar machen, die aufgrund der verschärften Konkurrenz zu einem immer größeren Druckmittel werden. Beispiele dafür sind unter anderem Googles Nexus 4 und Huaweis Ascend G 615, die angesichts der Technik beide vergleichsweise günstig angeboten werden, um Marktanteile zu erobern.

Während man in Schwellenländern noch mit einer steigenden Nachfrage rechnet, erwartet man für die Industrienationen in den kommenden Monaten hingegen ein Absatzminus. Laut Dominic Sunnebo, Analyst bei Kantar Worldpanel, liegt man in letzteren mittlerweile oftmals bei einem Smartphone-Anteil von etwa 50 Prozent, stellenweise aber auch schon wie in Großbritannien mit 61 Prozent deutlich darüber. Angesichts einer solchen Marktdurchdringung werde es immer schwerer, ohne großen Aufwand den eigenen Absatz zu steigern, so Sunnebo gegenüber dem britischen Telegraph.

Ein Mittel, den Status Quo aufrecht zu erhalten oder sogar weiter zu verbessern, ist laut Trip Chowdhry der Bereich Software. Der für Global Equities Research tätige Analyst erklärte gegenüber AppleInsider, dass man mit einem eigenen Angebot an Betriebssystem, Programmen und Inhalten wie Musik und Videos unabhängiger von der Hardware wird. In diesem Zusammenhang kritisierte Chowdhry zahlreiche Kollegen. Diese würden lediglich auf Werte wie die Zahl der abgesetzten Endgeräte oder bestellte Komponenten blicken; Faktoren wie Software-Umsätze, das Wachstum bei App-Verkäufen und anderes würden diese jedoch nicht beachten.

Dass der Analyst mit seiner Einschätzung richtig liegt, zeigen verschiedene Aktivitäten seitens der Gerätehersteller. So kündigte Samsung jüngst an, seinen Musik-Streaming-Dienst Music Hub auch für Geräte, die nicht aus dem eigenen Hause stammen, verfügbar machen zu wollen. Auf diesem Wege sollen unabhängig von Hardware-Verkäufen höhere Umsätze generiert werden. Das prominenteste Beispiel dürfte aber Amazon mit seiner Kindle-Palette sein. Dem Online-Händler wird nachgesagt, die E-Book-Reader und Tablets mit Verlust zu verkaufen und diesen später über den Vertrieb von Inhalten gegenzufinanzieren.

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