Steam Box: Doch keine Ankündigung in diesem Jahr?

Sasan Abdi
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Die Verwirrung um die Steam Box aus dem Hause Valve ist perfekt: Bedingt durch unterschiedliche Projekte, widersprechen sich mittlerweile die Nachrichtenmeldungen, wobei auch die Valve-Mitarbeiter nicht gerade dazu beitragen, Licht in das Dunkle zu bringen.

Viele Stimmen sprechen über unterschiedliche Projekte, ohne dies explizit zu benennen: Da ist zunächst jenes Projekt, das unter dem Codenamen „Piston“ entwickelt wird und schon weit über die konzeptionelle Phase hinaus ist. Dementsprechend sind die hardwareseitig von der Firma Xi3 entwickelten Geräte, zu denen bereits Spezifikationen vorliegen, auch ein Thema auf der diesjährigen Consumer Electronics Show.

Piston

Allerdings handelt es sich hierbei nicht um die „richtige“ Steam Box. Diese trägt, so viel gab Gabe Newell vor einigen Tagen gegegenüber The Verge preis, den Codenamen „Bigfoot“ und soll viel weniger eine Kooperation als ein alleiniges Valve-Projekt sein.

Die Verwirrung um die Marktreife und die Ankündigungen entsteht nun, weil unterschiedliche Quellen über ebendiese unterschiedlichen Projekte berichten – und Valve bisher keinerlei Klarheit in die Produktbenennung, die Veröffentlichungspläne und das grundsätzliche Vorhaben gebracht hat.

Dies ist die Grundlage für eine irritierende Kommunikation. So bestätigte Newell beispielsweise Anfang Dezember nach einigen Wochen der Gerüchte rund um die Steam Box im Gespräch mit Kotaku, dass man 2013 einen Wohnzimmer-PC anbieten werde, der mit Spielekonsolen konkurrieren könne. Dieses „PC Paket“ wurde in der daran anschließenden Berichterstattung gemeinhin – und auch von ComputerBase – als Synonym für die „Steam Box“ aufgegriffen, auch wenn Newell offenbar nur auf das Projekt Piston abzielte.

Wie vertrackt die Situation ist, wurde auch in den vergangenen Tagen wieder deutlich. So berichtete Golem zum Ende des Jahres, dass Valve-Entwickler Ben Krasnow Details zur Steam Box bestätigt habe, darunter auch, dass die Ankündigung 2013 erfolgen und die Box unter Linux laufen werde.

Diese Informationen widerrief Krasnow nun aber im Gespräch mit Engadget. Demnach „könnte die Box mit Linux laufen, oder auch nicht“, so Krasnow, was insofern passt, weil Gabe Newell im neuen Jahr angedeutet hatte, dass es dem Nutzer freistehen werde, ob Windows oder Linux auf der Box zum Einsatz kommt. Überdies erklärte Krasnow entgegen der Golem-Interpretation, dass Valve keinerlei Pläne für Ankündigungen im Jahr 2013 habe.

Damit ist die Verwirrung perfekt, da Valve keine einheitliche Kommunikationsstrategie verfolgt, sondern manche Aussagen offenbar für Dritt-Projekte und manche für das ureigene Steam-Box-Projekt mit Codenamen „Bigfoot“ gelten.

Nach Stand der Dinge kann deswegen aktuell davon ausgegangen werden, dass in diesem Jahr mehrere Dritt-Entwickler kleine, leise Wohnzimmer-PCs anbieten werden, die auch Steam unterstützen. Darüber hinaus wird Valve aber irgendwann ein eigenes Gerät ankündigen, was die große Frage aufwirft, in welchen Punkten sich diese „echte“ Steam Box“ dann von den anderen Geräten unterscheiden wird.

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