THQ-Insolvenz: Käufer melden sich zu Wort

Max Doll
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Nachdem große Teile des Publishers THQ im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens vor gut einer Woche veräußert wurden, melden sich nun die Käufer zu Wort und erklären, was sie mit den erworbenen Serien und Studios für die Zukunft planen.

Koch Media verkündete über den Twitter-Account der hauseigenen Spielsparte „Deep Silver“, aufgeregt über die Möglichkeit zu sein, an künftigen Spielen des Metro- und Saints-Row-Universums zu arbeiten, die der jeweiligen Marke treu blieben. Größere Änderungen am Kernkonzept sind hier also zumindest vorerst nicht geplant. Wie die News-Gazette berichtet, werden die Mitarbeiter der Studios vollständig übernommen, während mit Hochdruck an einem weiteren Teil von Saints Row gearbeitet wird. Angekündigt war das Spiel vor der THQ-Insolvenz noch für dieses Jahr. Längerfristige Pläne für beide Marken sollen später bekanntgegeben werden. Ubisoft lässt die Dinge nach dem Erwerb von THQ Montreal zunächst ebenfalls ihren gewohnten Gang gehen – das South-Park-Spiel „The Stick of Truth“ möchte der Publisher, der sich über den Neuerwerb euphorisch äußerte, wie geplant mit Obsidian auf den Markt bringen. Auch hier wird über die weitere Zukunft von THQ Montral und den dortigen Projekten nach einer Evaluierungsphase entschieden.

Für den bei der Auktion am 24. Januar nicht verkauften Entwickler Vigil (Darksiders) hat sich bei Crytek, die bereits die Rechte an der Homefront-Franchise erworben hatten, eine neue Heimat gefunden. Allerdings wurde nicht das in der Auflösung begriffene Studio selbst erworben, sondern lediglich 35 erfahrene Entwickler für das im amerikanischen Austin neu gegründete Studio des Frankfurter Unternehmens eingestellt. Die Rechte an Darksiders sind damit weiterhin verfügbar. Die Expertise der jüngsten Mitarbeiter, denen Crytek einen Neuanfang bieten möchte, soll für Online-Spiele und Triple-A-Titel eingesetzt werden, was zur Neuausrichtung auf den Free-to-Play-Markt passen würde.

Das gesamte Tafelsilber war allerdings noch nicht auf dem Markt. Weitere Serien und Marken sollen in einer späteren Auktion veräußert werden, so etwa die seit einiger Zeit ruhende Homeworld-Franchise. In diesem Rahmen sammelt derzeit das Indie-Studio „projectPixel“ Geld, um die Rechte des Sci-Fi-RTS zu erwerben. Anschließend sollen die bereits erschienenen Ableger auf digitalen Plattformen verfügbar gemacht und auf Mobile-Geräte portiert werden. Zudem will das Studio einen dritten Teil der Serie auflegen.