HTC One: Das neue Android-Flaggschiff ausprobiert

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Sasan Abdi (+1)
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Fazit

Ersteindruck von Sasan Abdi

Es ist deutlich geworden, dass wir uns beim ersten Kontakt mit dem HTC One um einen kritischen Blick bemüht haben. Auch wenn deswegen kleinere Unstimmigkeiten zutage getreten sind: Man hat es auf den ersten Blick mit einem überaus potenten Smartphone zu tun, das in den kommenden Monaten zu den ernstzunehmendsten Angeboten im Segment gezählt werden kann.

Diese erste Einschätzung ist allerdings vorbehaltlich einiger weiterer, tiefergehender Betrachtungen. So wird sich erst zeigen müssen, wo sich der neue Qualcomm-SoC in puncto Leistung positioniert, wie es um die Güte der Display-Darstellung und der Kamera abseits einer Präsentations-Umgebung bestellt ist und wie sich das neue Sense im Alltag tatsächlich angeht.

Das HTC One ausprobiert

Besonders gespannt darf man auch auf die Laufzeiten sein: Zwar suggeriert ein 2.300 mAh starker Akku, dass hier keine Untiefen lauern; das präsentierte Testgerät lag allerdings nach einem Werktag bereits bei nur noch bei einem Viertel der Kapazität. Dies war sicher auf die exzessive Nutzung und das auf Maximalhelligkeit eingestellte Display zurückzuführen; dennoch hat man es hier noch mit einem Aspekt zu tun, auf den man gespannt sein darf.

Für den Moment kann aber festgehalten werden, dass HTC mit dem One auf den ersten Blick ein exzellentes Smartphone zum entsprechend knackigen Preis (679 Euro UVP) anbieten wird. Weitere Details und einen ersten umfassenderen Videoeindruck werden wir in der nächsten Woche direkt vom Mobile World Congress aus Barcelona liefern.

Ersteindruck von Nicolas La Rocco

Nach den Vorstellungen in London und New York ließ HTC am 21. Februar auch für das deutschsprachige Publikum den Vorhang fallen und präsentierte in Berlin das HTC One. Das neue Flaggschiff der Taiwaner löst das bisherige Premium-Smartphone One X+ an der Spitze des Portfolios ab und signalisiert gleichzeitig, wohin der Weg für HTC in Zukunft führen wird. Setzte man für das Gehäuse beim One X und weiteren Modellen der One-Serie auf Polycarbonat, so kommt beim One gebürstetes Aluminium zum Einsatz, das während unseres Ersteindrucks einen hochwertigen Eindruck hinterließ. Trotz gewisser Ähnlichkeiten zum iPhone 5, verfügt das Gerät über eine eigenständige Optik, was nicht zuletzt an den beiden vorderseitig verbauten Lautsprechern lag, die für ein voluminöses Klangbild sorgten. Auch die Trennung von Glas- und Aluminium-Elementen konnte optisch und haptisch überzeugen. Allerdings haben wir auch festgestellt, dass die Rückseite des Vorführgeräts bereits deutlich von Kratzern und Fingerabdrücken gezeichnet war.

Über jeden Zweifel erhaben ist die technische Ausstattung des One. HTC setzt als erster Hersteller auf den Anfang des Jahres vorgestellten 600er-SoC von Qualcomm. Erste im Netz aufgetauchte Benchmarks versprechen eine Leistungssteigerung gegenüber dem S4-Pro-SoC. Während unserer Begegnung hinterließ zumindest die Oberfläche von Android einen sehr flotten Eindruck. Lange Wartezeiten oder Ruckler kennt das HTC One nicht. Generell konnte die Oberfläche New Sense mit ihrer Mischung aus Android- und Windows-Phone-ähnlichen Elementen überzeugen. Der neue Homescreen steht dabei im Fokus des „Bedien-Erlebnisses“ und vereint Social-Feeds, Nachrichten und andere Meldungen auf einer Seite, die – für Android und HTC Sense untypisch – von oben nach unten zu bedienen ist. Diese Menüführung erinnert an Windows Phone, wobei es HTC gelingt, einen deutlich höheren Informationsgehalt übersichtlich auf einer Seite unterzubringen. Eigene Quellen beziehungsweise RSS-Feeds lassen sich diesem Homescreen aber nicht hinzufügen, sodass man auf die, wenn auch große, Vorauswahl von HTC beschränkt ist.

Neben New Sense möchte HTC vor allem mit der Kamera ein Alleinstellungsmerkmal bieten, da man sich vom üblichen „Megapixel-Wahn“ abwendet und stattdessen auf sogenannte „Ultrapixel“ setzt, die größer ausfallen und somit deutlich mehr Licht einfangen. So sollen mit dem 4,3-Megapixel-Sensor deutlich bessere Bilder entstehen als es zum Beispiel mit den bekannten 8- und 13-MP-Modellen möglich ist. Zumindest die vorgeführten Vergleichsbilder scheinen dies zu bestätigen. Eine echte Einschätzung der Kamera-Qualität wird aber erst nach einem ausführlichen Test möglich sein. Das Display konnte indes etwas genauer unter die Lupe genommen werden und zeichnete sich durch eine extrem scharfe Darstellung, natürliche Farben und eine hohe Helligkeit aus.

Auf technischer und optischer Seite scheint HTC vieles richtig gemacht zu haben, doch wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen, ob davon auch die potenzielle Kundschaft überzeugt werden kann, die oftmals zu den Flaggschiffen von Samsung oder Apple greift. Bereits vor einem Jahr wollte HTC mit der auf dem MWC vorgestellten One-Serie durchstarten, konnte trotz überzeugender Geräte aber nicht an der Dominanz von Samsung und Apple rütteln und stagnierte letztendlich bei einem im Vergleich deutlich geringeren Marktanteil. Für HTC bedeutet das nun, dass der Erfolg des neuen One zur Pflicht wird. Mit 679 Euro (UVP) ist das Gerät aber kaum für die Masse geeignet. Günstigere Smartphones, die die Design-Philosophie des One übernehmen werden, sollen aber bereits in Planung sein.

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