Intel denkt über neuen CEO von Außen nach

Patrick Bellmer
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Mehr als ein Vierteljahr nach der überraschenden Ankündigung, dass der noch amtierende Intel-CEO Paul Otellini Ende Mai in den Ruhestand wechseln werde, gibt es noch immer keine offizielle Aussage dazu, wer sein Nachfolger werden soll.

Nun aber werden die Hinweise auf einen neuen Vorstandsvorsitzenden konkreter, auch wenn es dabei nicht um eine bestimmte Person geht. Denn wie Quartz berichtet, deutet vieles auf eine externe Lösung, also einen Kandidaten von Außerhalb des Konzerns, hin – ein Novum in der Unternehmensgeschichte. Gehandelt werden dabei vor allem zwei Namen: Sanjay Jha und Patrick Gelsinger.

Ersterer war bis Mitte Mai 2012 verantwortlich für die Geschäfte von Motorola Mobility, wurde allerdings im Zuge der Übernahme durch Google freigestellt und durch einen Google-Manager ersetzt. Vor seiner Tätigkeit beim US-amerikanischen Handy-Hersteller konnte Jha rund 14 Jahre lang Erfahrung bei Qualcomm sammeln – einer der Gründe für seine Nennung in Bezug auf den Intel-Chefposten.

Eine etwas andere Vita hat hingegen Patrick Gelsinger vorzuweisen. Denn bis zum Spätsommer 2009 war Gelsinger annähernd 30 Jahre lang bei Intel in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt als Technologie- und Forschungschef. Offiziell galten Managementumstrukturierungen als Grund für die Trennung, tatsächlich aber sollen die Probleme rund um das „Larrabee“-Projekt der Auslöser gewesen sein. Seit September 2012 ist Gelsinger nun CEO bei VMware, einem auf Cloud-Software und -Dienstleistungen spezialisierten Unternehmen.

Mit der Berufung eines dieser Kandidaten würde Intel nicht nur den Chefposten neu besetzen, sondern auch augenscheinlich dringend benötigtes Know-How hinzugewinnen. Denn während Jha als Stärkung des immer wichtiger werdenden Mobilgeschäfts betrachtet wird, würde mit Gelsinger das ebenfalls an Bedeutung gewinnende Cloud-Geschäft unterstützt werden. Eine Vorentscheidung soll aber noch immer nicht getroffen worden sein.