SimCity durch Mod doch offline spielbar

Max Doll
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Mit dem neuen Ableger von SimCity ist Maxis erneut ein gutes Aufbau-Spiel gelungen – allerdings mit Online-Zwang. Entsprechend war der Verkaufsstart begleitet von massiven Server-Ausfällen; einen Offline-Modus lehnte Electronic Arts jedoch kategorisch ab.

Denn laut Maxis-Chef Lucy Bradshaw werde „ein erheblicher Anteil der Berechnungen der GlassBox-Engine auf unseren Servern durchgeführt und nicht auf den PCs der Spieler“, weshalb am Online-Zwang kein Weg vorbei führe. Zudem punkte das Spiel durch zahlreiche Social-Features, die integral für dessen Konzept seien. Dies zu ändern erfordere eine „erhebliche Menge Arbeit“ und verschlechtere die Bildwiederholraten. Dem Gegenüber standen allerdings bereits nach kurzer Zeit Aussagen eines Maxis-Mitarbeiters gegenüber Rock, Paper, Shotgun. Der Entwickler, welcher anonym bleibt, behauptete, dass die Server keinerlei Berechnungen aus der Engine des Spiels übernehmen, die Integration eines Offline-Modus' mit geringem Aufwand möglich sei – nur ohne Features wie das kooperative Spiel in verschiedenen Regionen.

SimCity im Test

Dies erweist sich nun offenbar als korrekt: Ein Nutzer auf Reddit hat einen Mod veröffentlicht, der das Offline-Siedeln ermöglicht. Dafür war es unter anderem erforderlich, das Spiel in den Debug-Modus zu versetzen, was als Nebeneffekt gänzlich neue Optionen ermöglichte. Zwar stehen, schreibt AzzerUK, dem Retail-Clienten unter anderem keine Terraforming-Werkzeuge zur Verfügung, allerdings könne man immerhin Schnellstraßen bauen und ändern. Dies funktioniere auch außerhalb der Stadtgrenzen und werde sogar nach der nächsten Synchronisation auf den Online-Server übertragen. Prinzipiell scheint es daher möglich zu sein, nach dem Entfernen des Disconnect-Timers unbegrenzt lange ohne Internetverbindung zu spielen – zumindest nach dem Laden eines Spielstandes, denn die Städte müssen von den Maxis-Servern geladen werden, was derzeit auch ein offlinebasiertes Speichern von Spielständen unterbindet. Weitere Änderungen umfassen die Korrektur des Bevölkerungszählers, welcher eine zu hohe Einwohneranzahl ausgibt, sowie die Deaktivierung des Offline-Timers. Möglich seien außerdem zumindest theoretisch eine freie Kameraperspektive oder erweiterte Stadtgrenzen. Das einzige, was die Server wirklich benötigen würden, seien Updates zur Statistik der jeweiligen Stadt, etwa hinsichtlich der Energieproduktion. Ein Beweisvideo gibt es auf Youtube.

Allerdings könnte Electronic Arts die Umgehung des Online-Zwangs durchaus für illegal halten: Per Twitter verkündete Erik Reynolds von Maxis, man werde Modder unterstützen, aber gegen Hacks vorgehen. Da die entsprechenden Threads im Forum des Publishers gelöscht wurden, scheint man in der Konzernzentrale nicht mit Begeisterung zu reagieren. Die Nutzung derartiger Mods erfolgt daher auf eigene Gefahr.

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