Tomb Raider im Test: Eine Studentin auf Abwegen

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Sasan Abdi
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Fazit

Man konnte zu Beginn mit Blick auf das neue „Tomb Raider“ durchaus skeptisch sein: Ein neuer Titel zu einer so altehrwürdigen, viel genutzten Marke – das roch gewaltig nach klassischer Markenmelkerei, bei der ein schillernder Name dazu genutzt wird, mit mäßigen Inhalten noch mal ordentliche Verkaufszahlen zu erzielen. Was sich aber im Verlauf der letzten Jahre immer stärker andeutete, findet jetzt finale Bestätigung: Diese Skepsis ist unberechtigt.

Der Grund für diese positive Einschätzung ist der mutige, konsequente Ansatz von Crystal Dynamics. So beantworten die Entwickler die entscheidende Frage nach dem „what's new!?“ mit einer komplett neuen Perspektive auf die Protagonistin Lara Croft. Statt zum zigsten Mal die übliche, hypersexualisierte Amazone zu präsentieren, wird Lara Croft beleuchtet, wie sie vor ihrer Zeit als tougher Jungentraum und als super-cooles Mädchenvorbild war. Dabei zeigt sich, wie wichtig die Inhalte auch in Videospielen sind, denn dieser inhaltliche Kniff trägt entscheidend dazu bei, dass man in das neue „Tomb Raider“ nur so hineingesogen wird.

Tomb Raider im Test (Einzelspieler)

In Kombination mit einer guten Story ist so auch zu verzeihen, dass die Entwickler bei den Spielmechaniken zugunsten von einer maximal-dicht erzählten Handlung auf weitere Experimente verzichten und den Spieler deswegen überwiegend in klassischer Manier von Trigger zu Trigger lotsen, was sich aufgrund von einer sehr nachsichtigen Steuerung und einer mäßigen Gegner-KI häufiger nach Autopilot anfühlt.

Abgerundet von einer guten technischen Umsetzung, bleibt vor diesem Hintergrund nur folgende Empfehlung: Wer mit der ziemlich konventionellen Spielmechanik und einer Konzeption als interaktiver Film leben kann, sollte unbedingt zuschlagen, denn Crystal Dynamics und Square Enix bieten mit dem neuen „Tomb Raider“ tatsächlich ein exzellentes, erfrischendes Action-Abenteuer – Reboot geglückt!

Kopier- & Jugendschutz

„Tomb Raider“ muss zu Beginn je nach ausgewählter Version entweder über Steam oder Origin aktiviert werden und funktioniert nur in Verbindung mit dem entsprechenden Account. Wie von Spielen der digitalen Plattformen gewohnt, muss dabei keine DVD im Laufwerk liegen; ein Wiederverkauf wird durch die Bindung aber quasi unmöglich gemacht.

In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass das Spiel von der USK keine Jugendfreigabe („ab 18 Jahren“) erhalten hat. Laut Hersteller handelt es sich bei dieser Version um die ungeschnittene internationale Ausgabe.

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