Zalman FX100 Passiv-CPU-Kühler im Test: Lüfterlos, riesengroß

 7/7
Martin Eckardt
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Fazit

Liebhaber der lüfterlosen Prozessorkühlkunst erhalten mit dem Zalman FX100 eine qualitativ erstklassige Option mit hohem konstruktiven Wiedererkennungswert. Der Spezialist aus südkoreanischem Hause weiß im semipassiven Betrieb mit sehr guten Kühlresultaten zu überzeugen und kann, eine entsprechend ordentliche Gehäusebelüftung vorausgesetzt, auch leistungsfähige Prozessoren aktueller Bauart ohne zusätzliche Lärmemissionen zügeln. Im Vergleich zu großformatigen High-End-Kühlern aus der Doppelturm-Generation kann sich der FX100 jedoch in seiner Paradedisziplin nur knapp behaupten, weshalb ihm in der Summe seine mangelnde Flexibilität zum Verhängnis werden könnte.

Denn Zalmans Kühlwürfel bietet zwar ebenfalls die Möglichkeit einer aktiven Ventilation, allerdings sind Lüfter mit 92 Millimetern Kantenlänge weder aus akustischer noch aus leistungstechnischer Sicht noch konkurrenzfähig. Wer sich für den FX100 entscheidet, sucht in der Regel jedoch einen rein passiven Kühlblock, weshalb wir die Option zur integrierten 92-mm-Belüftung vornehmlich als Ergänzung loben denn als Ansatzpunkt zur Kritik aufgreifen. Unter Umständen hätte man sich bei Zalman noch mit einem System zur Lüfteranbringung an den großflächigen Außenseiten des Radiators beschäftigen können, um der strengen Formatlimitierung der optionalen Belüftung zu entkommen.

Ohne Abdeckungen offenbart der Zalman FX100 seine außergewöhnliche Konstruktion
Ohne Abdeckungen offenbart der Zalman FX100 seine außergewöhnliche Konstruktion

Wenig Begeisterung kann das Montagekonzept des FX100 bei uns entfachen. Angesichts des hohen Gewichtes und der intensiven Hebelkräfte begrüßen wir zwar grundsätzlich die rückplattenbasierte Verschraubung des Kühlers mit dem Motherboard, allerdings muss dies für den Anwender auch mit vertretbarem Aufwand umzusetzen sein. Zalman hat sich hingegen weder nennenswert Mühe hinsichtlich des Montagekomforts noch bezüglich der für die Installation notwendigen Werkzeuge gemacht. So bedarf es zur Anbringung des FX100 eines relativ speziellen Kreuzschraubendrehers, den wir zumindest gern im Lieferumfang des teuren Passivkühlers gesehen hätten.

Unterm Strich ist der Zalman FX100 ein Prozessorkühler mit eingeschränktem Anwendungsbereich und hoher Passivkühlleistung. Wer Letztere sucht und sich nicht an den Einschränkungen des Kühlkoloss' stört, kann beherzt zugreifen. Wer hingegen lieber etwas flexibler ausgestattet sein möchte, sollte die knapp 70 Euro besser anderweitig investieren.

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