IBM will eine Milliarde US-Dollar in Flash-Speicher investieren

Michael Günsch
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NAND-Flash-Speicher ist aus der IT-Welt für Konsumenten nicht mehr wegzudenken. Anders sieht es noch im Unternehmensbereich aus, doch mit IBM rüstet ein Gigant nun auf. Ein wesentlicher Vorteil der Technik gegenüber Magnetspeicher sind die deutlich schnelleren Datenzugriffe. Zudem wird Flash-Speicher immer günstiger.

Der US-amerikanische IT-Riese verkündet, die Summe von einer Milliarde US-Dollar in die Forschung und Entwicklung von neuen Flash-Lösungen für das eigene Portfolio zu investieren, die unter anderem in Server und Storage-Systeme integriert werden sollen. Insbesondere bei der Bewältigung von riesigen Datenmengen – die Branche spricht derzeit gerne schlichtweg von „Big Data“ – soll die gegenüber herkömmlichen Massenspeicherlösungen (Festplatten) höhere Leistung Flash-basierter Geräte (SSDs) helfen. Gerade die immens geringeren Zugriffszeiten sind ein schlagkräftiges Argument für Flash-Speicher. Außerdem spricht IBM davon, dass die Technologie „aufgrund dessen, dass sie keine beweglichen Teile enthält, zudem zuverlässiger, haltbarer und energieeffizienter als Festplatten mit rotierenden Magnetscheiben ist.“ Weiter heißt es in der Pressemitteilung, dass Flash sich rasch zu einer „entscheidenden Voraussetzung“ für ein „Smarter Enterprise“ entwickelt.

Im Rahmen dieser Neuausrichtung will IBM darüber hinaus weltweit zwölf Kompetenzzentren eröffnen, mit welchen Kunden von den Geschwindigkeitsvorteilen der hauseigenen Flash-Speicher-Lösungen überzeugt werden sollen. Auch in Deutschland soll bis zum Ende des Jahres eine solche Einrichtung entstehen.

Ferner kündigt IBM die Verfügbarkeit der eigenen „FlashSystem“-Produktlinie an, die auf Technik des Unternehmens Texas Memory Systems basiere, welches sich IBM 2012 einverleibt hatte. Zu den Flaggschiffen des eigenen Angebots zählt das IBM FlashSystem 820, das bis zu 24 Terabyte schnellen Speicherplatz „in der Größe einer Pizzaschachtel“ bieten soll. In diesem Fall kommt MLC-Speicher zum Einsatz; weitere Lösungen sind unter anderem auch mit SLC-Speicher bestückt. Über Schnittstellen wie Fibre Channel und InfiniBand werden maximale Transferraten von bis zu 5 GByte/s lesend oder 4 GByte/s schreibend versprochen – in letzter Disziplin schneiden die SLC-basierten Produkte schneller ab. Werte von 525.000 IOPS verdeutlichen ebenfalls die Leistungsfähigkeit solcher spezialisierten Systeme.

Zu ersten Abnehmern soll der US-amerikanische Mobilfunkbetreiber Sprint Nextel zählen, der laut IBM neun Flash-Storage-Systeme in sein Datenzentrum aufnehmen wolle, welche insgesamt 150 Terabyte Speicherplatz bereitstellen würden. Die schnellen Systeme sollen die Software zur Handy-Aktivierung von Sprint beschleunigen und dabei die Energieeffizienz steigern.

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