Intel-CEO Otellini vermutet Tablets mit Windows 8 ab 200 US-Dollar

Ferdinand Thommes
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Intels in einem Monat scheidender CEO Paul Otellini sagte in einer Telefonkonferenz anlässlich der enttäuschenden Quartalszahlen des Konzerns, Tablets mit Windows 8 und Intels neuem Atom-SoC „Bay Trail“ in 22 nm Strukturbreite sowie mit vier Kernen werden sich wahrscheinlich ab 200 US-Dollar einpendeln.

Die derzeitigen Preise für Tablets mit Windows 8 liegen für 10-Zoll-Geräte auf dem Niveau von rund 400 Euro, 12-Zoll-Convertibles, die sich vom Laptop zum Tablet konvertieren lassen, bewegen sich bei mindestens 550 bis 600 Euro. Die Geräte dieser Preisklasse sind meist mit dem Intel Atom Z2760 alias „Clover Trail“ nicht gerade adäquat ausgestattet. Der für das Jahresende erwartete „Bay Trail“-SoC soll als Vier-Kerner (bei entsprechendem Anwendungsgebiet) in etwa die doppelte Leistung bieten wie sein Vorgänger „Clover Trail“ mit zwei Kernen und dabei zudem wesentlich energieeffizienter arbeiten und somit die Akkulaufzeit verlängern. Ob diesbezüglich das „All-Day-Versprechen“ eingehalten werden kann, hängt dabei auch wie üblich stark von der Verwendung des Geräts ab.

Tablets in der Preisklasse von 200 US-Dollar gibt es bisher überwiegend nur im 7-Zoll-Formfaktor und fast ausschließlich mit Android als Betriebssystem. Sollte Otellini hier Recht behalten und zu Weihnachten 2013 Tablets mit der x86-Version von Windows 8 für rund 200 US-Dollar im Handel stehen, könnte dies Intel zu einem besseren Stand im Mobilmarkt und nebenbei Microsoft zu besseren Verkaufszahlen für das gebeutelte Windows 8 verhelfen. Otellini hält Windows 8 für insgesamt besser als Windows 7, wenn man die Touch-Fähigkeiten des Betriebssystems in Betracht zieht und bedenkt, dass eine neue Oberfläche eine gewisse Gewöhnungszeit bei den Anwendern mit sich bringt. Allerdings sprach der scheidende Intel-CEO nicht über den Formfaktor, den solche günstigen Geräte haben werden.

Weiterhin sagt Otellini zum Weihnachtsgeschäft „ultra-dünne“, touch-fähige Notebooks auf Basis des „Bay Trail“ voraus, die vermutlich ab 300 US-Dollar den Markt betreten, sowie ebenfalls touch-fähige Ultrabooks ab 500 US-Dollar.