US-Bürgerrechtler klagen wegen ausbleibender Android-Updates

Michael Schäfer
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In den USA hat sich die Bürgerrechtsgruppe American Civil Liberties Union mit einer Beschwerde an die Wettbewerbsbehörde FTC gewandt. Darin wirft sie diversen US-amerikanischen Mobilfunkanbietern vor, die von Google gelieferten Android-Updates nicht an die Geräte ihrer Kunden weiterzuleiten.

Mit dieser Beschwerde (PDF) geht die ACLU gegen die Anbieter Sprint, T-Mobile, AT&T und Verizon vor. Die Organisation ist der Ansicht, dass durch die fehlende Weitergabe der Android-Updates von Google Verbraucher Angriffen durch Malware, Phishing-Versuchen sowie Verletzungen ihrer Privatsphäre ausgesetzt werden, indem bekannte Sicherheitslücken nicht geschlossen werden.

Die genannten Mobilfunkanbieter liefern laut ACLU nicht das von Google ausgelieferte Standard-Android auf ihren Geräten aus, sondern eigens angepasste Versionen. Aufgrund dessen seien auch nur die Anbieter selbst in der Lage, die Kunden mit den nötigen Aktualisierungen zu versorgen – dies bleibe aber immer wieder aus. So sei die aktuelle Android-Version 4.2.2 nur auf einem verschwindend kleinen Teil der Geräte installiert, die meisten Geräte verwenden immer noch die teilweise über zwei Jahre alte Version 2.3 Gingerbread.

Somit vertritt die Bürgerrechtsorganisation die Auffassung, dass die genannten Unternehmen gegen das US-Wettbewerbsrecht verstoßen. Laut deren Meinung handelt es sich hier um eine Täuschung des Verbrauchers, da dieser beim Kauf des Gerätes nicht auf vorhandene Sicherheitslücken hingewiesen wurde. Auch kritisierten die Bürgerrechtler das Verhalten der Telefonanbieter, da Kunden zwar keine Sicherheitsupdates bekämen, aber durch ihren Mobilfunkvertrag an das Unternehmen gebunden seien und dadurch keine eventuell vorhandene aktuelle Version des Betriebssystems des Herstellers des Gerätes aufspielen können.

Ziel der ACLU ist es nun, über die Federal Trade Commission (FTC) die Anbieter zu zwingen, ihre Kunden vor den vorhandenen Sicherheitslücken zu warnen und somit die Verteilung neuerer Android-Versionen zu beschleunigen. Andernfalls sollen Kunden vorzeitig ihre Verträge kündigen können, falls der Anbieter keine Software-Aktualisierungen zur Verfügung stellt.

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