Xbox 720 möglicherweise mit optionalem Online-Zwang und IllumiRoom

Max Doll
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Obwohl die nächste Generation von Microsofts Xbox-Spielkonsole bereits am 21. Mai vorgestellt wird, kocht die Gerüchteküche weiter auf Hochtouren. Laut einem Bericht von Polygon soll die sogenannte „Xbox 720“ tatsächlich mit einem Online-Zwang ausgestattet werden, der aber ein optionales Feature bleibt.

Unter Berufung auf eigene Quellen schreibt die Webseite, dass die Konsole sowohl für Spiele als auch für die Videodienste, über die bereits zahlreiche Gerüchte im Umlauf sind, tatsächlich eine permanente Internetverbindung voraussetzt. Das DRM wird allerdings, so die Aussagen, zumindest nach derzeitigen Planungen komplett den Publishern überlassen. Diesen obliegt damit die Entscheidung, ob und wie – etwa durch eine einmalige Authentifizierung des Spiels – die Always-On-Pflicht genutzt wird. Damit würde sich Microsoft elegant aus der Schusslinie befördern, da der Publisher in diesem Fall als der eigentlich Verantwortliche wahrgenommen wird. Zwar ist die Online-Bindung mitsamt dem dazugehörigen Online-Zwang in der Branche umstritten, allerdings profitiert diese auch vornehmlich von dem gleichzeitig eliminierten Gebrauchtmarkt.

Außerdem soll Microsoft die neue Konsole mit einem deutlich ausgebauten Live-Dienst versehen. Dieser wird es den Gerüchten zufolge erlauben, Spielinhalte und -videos zu teilen. Ob das Konzept wie der „Share“-Knopf am Controller der neuen PlayStation funktioniert, ist aber noch unbekannt. Laut Forbes wird der Controller der kommenden Xbox, welcher angeblich „Infinity“ heißen wird, um ein Touchscreen-Element ergänzt, welches zusätzlich wie ein herkömmlicher Schalter, etwa das „D-Pad“, funktioniert. Auf Wunsch nimmt die Konsole überdies entweder dauerhaft oder automatisch an Schlüsselsequenzen Videos während des Spielens auf, die anschließend direkt ins Internet gestellt werden können. Zudem werden Achievements aufgewertet, indem es Entwicklern ermöglicht wird, diese nach dem Erscheinen eines Spiels weiter zu modifizieren und zu ergänzen.

Angebliches Xbox-Logo
Angebliches Xbox-Logo (Bild: Forbes)

So soll es möglich werden, das Spielerverhalten zu optimieren und den Fokus auf bestimmte Bereiche oder Gebiete des Titels zu legen oder durch wöchentliche Herausforderungen für Unterhaltung zu sorgen. Die Errungenschaften möchte man zudem spiel- und plattformübergreifend anbieten. Gleichzeitig möchte man den „Live“-Dienst stärker mit Facebook und Twitter verknüpfen, wobei die Begrenzung der möglichen Kontaktoptionen aufgehoben wird. Wie in den sozialen Netzwerken wird es, sofern sich die Gerüchte bewahrheiten, darüber hinaus die Möglichkeit geben, Nutzern lediglich zu folgen.

Außerdem hat Microsoft selbst ein Video zu den Möglichkeiten der „IllumiRoom“-Technik veröffentlicht. Mit Hilfe eines Projektors will der Konzern die Umgebung in das Spielerlebnis einbeziehen, indem verschiedene Effekte um den Fernseher herum in dem Raum projiziert werden. Möglich ist es etwa, das Sichtfeld zu vergrößern oder bestimmte Spielelemente wie Explosionen oder Lichtkegel abzubilden. Auch „Blur“-Effekte lassen sich auf diese Weise darstellen. Eine spezielle Anpassung des jeweiligen Titels ist zumindest für die grundlegenden (Ambient-)Funktionen nicht nötig. Weitere Details gibt Microsoft in einem Forschungspapier (PDF-Datei) preis. Da IllumiRoom „Kinect“ voraussetzt, wird schon seit längerem unter anderem von The Verge über die Verbindung mit der kommenden Konsole spekuliert, die demnach bereits mit der Bewegungssteuerung ausgestattet ist. Da das Konzept bereits vor der Xbox 720 offiziell vorgestellt wurde, könnte es sich allerdings auch lediglich um ein optionales Produkt handeln, welches Lebensdauer und Attraktivität des Systems steigern soll.

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