AMD Temash & Kabini im Test: Jaguar für Tablet und Notebook

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Volker Rißka (+1)
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Jaguar-Architektur

Da AMD die neue Jaguar-Architektur bereits im Rahmen mehrerer Veranstaltungen im letzten Jahr detailliert vorgestellt hat, fassen wir an dieser Stelle noch einmal die wichtigsten Neuerungen zusammen.

„Jaguar“ basiert auf dem Vorgänger „Bobcat“ und damit auf einem modernen Out-of-Order-Design. Die Grundzüge der Architektur wie auch der 32 KByte große Instruktionen- und Datencache bleiben erhalten, jedoch wurde das Gesamtpaket optimiert, Schwachstellen eliminiert und um sinnvolle Neuerungen erweitert. So übernimmt AMD beispielsweise einige Bauteile des „Llano“ und die AVX-Unterstützung wurde integriert. Darüber hinaus fehlen Jaguar nun keine SSE-Instruktionen mehr.

AMDs „Jaguar“-Architektur

Eine der größten Anpassungen ist die Anbindung des L2-Caches. Jener ist bis zu 2 MByte groß und dabei in vier sogenannte Slices aufgeteilt. Unterm Strich soll er deutlich schneller sein und maßgeblich zur gesteigerten IPC gegenüber „Bobcat“ beitragen.

AMDs „Jaguar“-Architektur

Am Ende verpackt AMD einen einzelnen „Jaguar“-Kern dank 28-nm-Fertigung von TSMC auf nur noch 3,1 mm², was gegenüber Bobcat mit 4,9 mm² eine deutliche Reduktion darstellt. Jedoch steht ein Kern nie allein, vier sollen es in der Regel werden. Dieses Quad-Core-Modul wird dann über die integrierte North Bridge samt Speichercontroller an die „Sea Island“-Grafikeinheit und den Arbeitsspeicher angebunden. Die „Grafikkarte“ belegt traditionell bei AMD eine große Fläche, wie der Die-Shot offenbart: Während sich die vier Prozessorkerne in der Mitte sammeln und der L2-Cache darüber am rechten oberen Rand liegt, belegt die Grafiklösung fast den gesamten restlichen Teil, abgesehen von den Verbindungselementen am Rande des Dies.

Kabini-Die
Kabini-Die

Doch ein Die allein macht noch kein fertiges Produkt. Zusammen mit dem Fusion Controller Hub, umgangssprachlich Chipsatz, entsteht eine komplette Plattform, wie am Beispiel von „Kabini“ dargelegt. Wie dem Blockdiagramm zu entnehmen ist, bietet die Plattform all' das, was man heutzutage braucht: SATA mit 6 Gbit/s, USB 3.0 und vielfältige weitere Anschlüsse.

Blockdiagramm für „Kabini“-Plattform
Blockdiagramm für „Kabini“-Plattform

Auf dem Papier machen die neue Architektur und die daraus resultierenden Modellvarianten einen guten Eindruck. Die Steigerungen von „Jaguar“ gegenüber „Brazos“ sollten teilweise deutlich ausfallen, insbesondere die Grafikeinheit, die fast zwei Generationen überspringt, sollte für enorme Steigerungen sorgen können. Hinzukommt das größere Einsatzfeld, dass AMD mit der Architektur anstrebt, denn von 3,9 Watt in der Tablet-Variante mit zwei Low-Power-Kernen bis 100 Watt in der Custom-Design-Version mit acht Kernen und vielen Extras in der Xbox One ist alles möglich.

AMDs „Jaguar“-Architektur