Corsair Obsidian 350D im Test: Mini-Tower für Mini-ITX und µATX

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Carsten Lissack
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Ausstattung außen

Äußerlich formen Ecken und Kanten den Charakter des rundum schwarz lackierten Obsidian 350D. Auf mögliche Experimente mit Farbakzenten wurde erwartungsgemäß gänzlich verzichtet. Es ist allein die Vorderseite, die sich durch das längs gebürstete Aluminium minimal vom restlichen Design und der Materialwahl abhebt. Das Zusammenspiel zwischen Vorderanbau und Korpus sowie die nahtlose Integration des Aluminiums ist Corsair im Falle des 350D außerordentlich gut gelungen. Dass der Rahmen des Vorderteils aus Kunststoff besteht, fällt einem durch das Zusammenspiel mit dem Aluminium erst beim dritten Anblick auf. Ebenso gut ist die Einbindung der Standfüße in das Design gelungen, weil sie nicht unter dem Gehäuseboden verklebt oder verschraubt, sondern mit in die Formgebung eingebunden wurden. Dadurch hinterlässt der kleine Mini-Tower einen Eindruck, der sofort im Gedächtnis hängen bleibt.

Nach den ersten Lobeshymnen geht es bei der Obersicht eher bescheiden weiter. Corsair sieht im Deckel keine Form von Abdeckung oder Filter vor, weswegen Staub bei Nichtnutzung zweier ausblasender Lüfter ungehindert in das System eindringen kann. Eine Abdeckung wie beim im Vorjahr getesteten Obsidian 550D wäre auch in diesem Fall durchaus sinnvoll gewesen. Somit bestünde für einen Käufer, der die Lüfterauslässe nicht nutzt, die Möglichkeit, diese aus optischen, aber auch aus praktischen Gründen wie der durch die Öffnung resultierenden erhöhten Geräuschkulisse zu schließen. Nutzer der beiden freien Lüfterplätze für 120- oder 140-mm-Ventilatoren könnten eine solche Abdeckung schließlich immer noch demontieren. Laut Aussage von Corsair passen jeweils ein langer 240- oder 280-mm-Radiator in den Deckel und in die Vorderseite des Obsidian 350D.

Während die linke Seitenwand ein quadratisches Acrylglasfenster mit einer Seitenlänge von 315 Millimeter aufweist, kommt das rechte Seitenteil ohne Extras oder Auffälligkeiten aus.

Die zwei 5,25-Zoll-Blenden sowie die darunter liegende, durch zwei Druckverschlüsse lösbare Abdeckung bestehen entgegen des ersten Eindrucks nicht komplett aus Aluminium. Das Leichtmetall wurde mit einer Kunststoffplatte verklebt. Das fällt aber wirklich erst dann auf, wenn man die Teile ausbaut und sie von der Rückseite betrachtet.

Wurde die Abdeckung entfernt, kommt ein Staubfilter zum Vorschein, der den durch den 140-mm-Lüfter angesaugten Staub zurückhält. Wer möchte, kann zudem ein zusätzliches 140-mm-Exemplar verbauen. Auch zwei Ventilatoren mit einer Rahmenbreite von 120 Millimetern sind in der Vorderseite realisierbar.

Sehr übersichtlich, dadurch aber passend zum Mini-Tower gestaltet sich das Frontpanel. Es vereint zwei moderne USB-3.0-Anschlüsse und die gleiche Anzahl an 3,5-mm-Klinkenbuchsen für einen Audio-Ein- und -Ausgang. Zwischen den Schnittstellen liegen Reset- und Startknopf, wobei der Startknopf besonders dezent gehalten ist. Der längliche Balken lässt sich ganz normal betätigen. Links und rechts von ihm dienen zwei Leuchtdioden als Indikator für den Betrieb des Computers sowie für die Festplattenaktivität.

Corsair Obsidian 350D - Frontpanel
Corsair Obsidian 350D - Frontpanel

Ein Blick auf das rückseitige Layout des Corsair Obsidian 350D verrät fünf horizontal angeordnete Slotblenden für Erweiterungskarten und einen darüber vorgesehenen 120-mm-Ventilator, der erwärmte Luft aus dem Gehäuse befördert. Über ihm sind drei Schlauchdurchführungen vorzufinden, welche vor der Verwendung herausgebrochen werden müssen. Gummitüllen wären an dieser Stelle in puncto Benutzerfreundlichkeit ohne Zweifel die bessere Wahl gewesen.

Der Preisklasse entsprechend, verfügt auch das Obsidian 350D über einen Netzteilstaubfilter, in diesem Fall aus Nylon. Dieser findet in seiner Arretierung sehr guten Halt und kann spielend leicht herausgezogen beziehungsweise einfach wieder eingeschoben werden. Von einer Arretierung wie dieser dürfen sich andere Hersteller gerne eine Scheibe abschneiden! Für die Entkopplung sorgen vier quadratische Gummiunterlagen.

Sämtliche Übergänge sind bündig, die Spaltmaße in Ordnung und die Lackierung auf hohem Niveau. Weiterhin haben beide Seitenteile eine gute Verwindungssteifigkeit. Kurz und knapp: An der äußerlichen Verarbeitungsqualität gibt es von unserer Seite nichts auszusetzen.