Nvidia GeForce GTX 770 im Test: Asus, Gainward und Nvidia im Vergleich

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Wolfgang Andermahr
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Sondertests

Wie hoch taktet der Turbo?

Die GeForce GTX 770 kommt wie die GeForce GTX Titan und GeForce GTX 780 mit GPU Boost 2.0 daher, sodass der anliegende Takt nicht nur durch das Power Target (maximale Leistungsaufnahme), sondern auch durch das so genannte „Temperature Target“, sprich eine vorher festgelegte Temperaturschwelle von maximal 80 °C, bestimmt wird. Damit erhält das benutzte Gehäuse sowie die Belüftung einen großen Einfluss auf die endgültige Geschwindigkeit der GeForce GTX 770.

Wir setzen ein geschlossenes Gehäuse inklusive zwei sich langsam drehender Lüfter für unsere Grafikkarten-Tests ein, um ein realitätsnahes Szenario zu simulieren. Wir gehen deshalb davon aus, dass unsere Werte mit denen im heimischen PC vergleichbar sind.

Darüber hinaus ist es für das korrekte „Benchmarken“ entscheidend, den Rechner und damit die Grafikkarte „aufzuwärmen“. Denn bei (normal) hohen Temperaturen taktet die GeForce GTX 770 in den Standardeinstellungen teils deutlich niedriger als bei geringen Temperaturen, die nach dem Starten des Spiels zwangsweise noch gegeben sind. Dementsprechend heizen wir das Spiel 15 Minuten auf. Ein längeres Aufheizen hat keinen weiteren Unterschied ergeben. Neben den Standardeinstellungen testen wir darüber hinaus die Maximaleinstellung (Power Target bei 106 Prozent mit einer GPU-Zieltemperatur von 94 Grad Celsius).

Spiel Base-Clock Boost-Clock „unser“ Takt +6% Power
94° Celsius
Alan Wake 1.046 MHz 1.085 MHz 1.097 MHz 1.150 MHz
Anno 2070 1.046 MHz 1.085MHz 1.045 MHz 1.150 MHz
Assassin's Creed 3 1.046 MHz 1.085 MHz 1.045 MHz 1.150 MHz
Battlefield 3 1.046 MHz 1.085 MHz 1.110 MHz 1.150 MHz
Crysis 2 1.046 MHz 1.085 MHz 1.058 MHz 1.150 MHz
Crysis 3 1.046 MHz 1.085 MHz 1.097 MHz 1.150 MHz
Dirt: Showdown 1.046 MHz 1.085 MHz 1.084 MHz 1.150 MHz
Far Cry 3 1.046 MHz 1.085 MHz 1.045 MHz 1.150 MHz
Hitman: Absolution 1.046 MHz 1.085 MHz 1.097 MHz 1.150 MHz
Max Payne 3 1.046 MHz 1.085 MHz 1.084 MHz 1.150 MHz
MoH: Warfighter 1.046 MHz 1.085 MHz 1.084 MHz 1.150 MHz
Metro 2033 1.046 MHz 1.085 MHz 1.058 MHz 1.150 MHz
Planetside 2 1.046 MHz 1.085 MHz 1.045 MHz 1.150 MHz
Project Cars 1.046 MHz 1.085 MHz 1.084 MHz 1.150 MHz
Risen 2 1.046 MHz 1.085 MHz 1.045 MHz 1.150 MHz
Skyrim 1.046 MHz 1.085 MHz 1.045 MHz 1.150 MHz
The Witcher 2 1.046 MHz 1.085 MHz 1.084 MHz 1.150 MHz
Tomb Raider 1.046 MHz 1.085 MHz 1.045 MHz 1.150 MHz

Auch die GeForce GTX 770 erreicht bei den Standardeinstellungen in vielen Spielen nicht die von Nvidia angegebene „durchschnittliche Turbo-Frequenz“. In gleich sieben Spielen agiert die Grafikkarte gar nur mit dem Basis-Takt, einzig in neun Spielen wird der Turbo-Takt erreicht oder überschritten. In zwei Titel taktet der 3D-Beschleuniger zwischen dem Base- und dem Boost-Takt. Die höchste Frequenz messen wir in Battlefield 3 mit 1.110 MHz. Maximal möglich sind 1.150 MHz.

Maximiert man die Zieltemperatur auf 94 Grad Celsius und das Power Target auf 106 Prozent, schafft es die GeForce GTX 770 in jedem von uns getesteten Spiel den maximalen Turbo von 1.150 MHz zu erreichen.

Im gleichen Atemzug hat dies jedoch auch Folgen für die Leistungsaufnahme, die Temperatur und die Lautstärke. Denn so wird die GeForce GTX 770 dann nicht nur 6,5 Dezibel lauter, sondern zieht auch 42 Watt mehr aus der Steckdose. Die GPU-Temperatur steigt um drei Grad Celsius an.

Geschwindigkeitseinfluss des Turbos

Nun wollen wir uns anschauen, in wie weit die Grafikkarte Geschwindigkeit gewinnen kann, wenn man die Softwarelimitierung bezüglich Temperatur und Leistungsaufnahme aufhebt.

GPU Boost – 2.560 4xAA/16xAF
  • Alan Wake:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      38,2
    • GTX 770 – Standard
      37,5
  • Anno 2070:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      35,6
    • GTX 770 – Standard
      32,8
  • Assassin's Creed 3:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      42,1
    • GTX 770 – Standard
      39,3
  • Battlefield 3:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      47,7
    • GTX 770 – Standard
      45,2
  • Crysis 2:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      34,7
    • GTX 770 – Standard
      33,0
  • Crysis 3:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      16,7
    • GTX 770 – Standard
      15,6
  • Dirt Showdown:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      44,6
    • GTX 770 – Standard
      43,4
  • Far Cry 3:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      29,8
    • GTX 770 – Standard
      28,5
  • Hitman: Absolution:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      35,2
    • GTX 770 – Standard
      32,8
  • Max Payne 3:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      28,2
    • GTX 770 – Standard
      27,0
  • MoH: Warfighter:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      41,4
    • GTX 770 – Standard
      39,2
  • Metro 2033:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      19,3
    • GTX 770 – Standard
      18,3
  • Project Cars:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      47,6
    • GTX 770 – Standard
      47,0
  • Planetside 2:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      50,3
    • GTX 770 – Standard
      47,0
  • Risen 2:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      34,4
    • GTX 770 – Standard
      32,8
  • Skyrim:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      57,0
    • GTX 770 – Standard
      54,9
  • The Witcher 2:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      39,4
    • GTX 770 – Standard
      37,4
  • Tomb Raider:
    • GTX 770 – Max TT/PT
      35,1
    • GTX 770 – Standard
      32,5
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Die GeForce GTX 770 gewinnt nicht so viel Leistung wie die GeForce GTX 780, wenn man das Power Target und das Temperature Target maximiert. im Durchschnitt legt die neue Nvidia-Karte dann um fünf Prozent zu. Den größten Leistungssprung messen wir in Anno 2070: Dort steigt die Performance um neun Prozent an.

Performancerating – GPU Boost
    • GTX 770 – Max TT/PT
      105,2
    • GTX 770 – Standard
      100,0
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Bioshock: Infinite, Metro: Last Light, Folding@Home

Bioshock: Infinite sowie Metro: Last Light sind zwei der optisch schönsten derzeit erhältlichen Spiele, die jedoch zu spät erschienen sind, um sie in unseren Standard-Testparcours aufnehmen könnten. Dennoch bieten wir einen kleinen Einzeltest unter 2.560 × 1.600 mit FXAA-Kantenglättung sowie 16-facher anisotroper Filterung an. Darüber hinaus haben wir uns auch den offiziellen Benchmark zu Folding@Home, den FHBench, angeschaut, der die OpenCL-Schnittstelle nutzt. Das interessante daran: Neben Single-Precision kann dieser auch Double-Precision nutzen.

Zusatzbenchmarks
  • Bioshock: Infinite:
    • Nvidia GeForce GTX 780
      48,8
    • AMD Radeon HD 7970 GHz
      46,5
    • Nvidia GeForce GTX 770
      43,7
    • Nvidia GeForce GTX 680
      39,8
    Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
  • Metro: Last Light:
    • Nvidia GeForce GTX 780
      46,8
    • Nvidia GeForce GTX 770
      39,9
    • Nvidia GeForce GTX 680
      36,4
    • AMD Radeon HD 7970 GHz
      36,0
    Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
  • FHBench Explicit – SP:
    • AMD Radeon HD 7970 GHz
      123,1
    • Nvidia GeForce GTX 780
      115,1
    • Nvidia GeForce GTX 770
      89,7
    • Nvidia GeForce GTX 680
      85,9
    Einheit: Punkte
  • FHBench Explicit – DP:
    • AMD Radeon HD 7970 GHz
      17,4
    • Nvidia GeForce GTX 780
      6,9
    • Nvidia GeForce GTX 770
      6,3
    • Nvidia GeForce GTX 680
      6,0
    Einheit: Punkte

In Bioshock: Infinite muss sich die GeForce GTX 770 der Radeon HD 7970 GHz Edition geschlagen geben, die ihre Arbeit um sechs Prozent schneller verrichtet. Der Vorsprung zur GeForce GTX 680 beträgt zehn Prozent, während die GeForce GTX 780 zwölf Prozent schneller rechnet.

In Metro: Last Light schafft es die neue Nvidia-Karte dagegen, sich um elf Prozent vor die Radeon HD 7970 GHz Edition zu setzen. Die Differenz zur GeForce GTX 680 beträgt zehn Prozent, die zur GeForce GTX 780 17 Prozent.

Ein völlig anderes Bild ergibt sich im Folding@Home-Benchmark. Dort hat die GeForce GTX 770 keine Chance gegen die im GPU-Computing starke Radeon HD 7970 GHz Edition und muss sich bei einfacher Genauigkeit um satte 37 Prozent geschlagen geben. Die Mehrleistung zur GeForce GTX 680 beträgt vier Prozent, der Rückstand auf den größeren Bruder hohe 28 Prozent – hier kommt die bessere GPU-Computing-Leistung des GK110 zum Tragen. Da Nvidia die GeForce GTX 770 bei doppelter Genauigkeit stark ausbremst, ist der Rückstand zur AMD-Konkurrenz enorm: 64 Prozent.