Nvidia sieht diskrete GPUs durch „Haswell“ nicht bedroht

Michael Günsch
46 Kommentare

Nvidia hat mit der GTX-700M-Serie vier neue Grafikkarten für (Gaming-)Notebooks vorgestellt, die allesamt auf der „Kepler“-Architektur basieren und gegenüber ihren Vorgängern mehr Leistung versprechen. In einem Interview äußert sich ein Nvidia-Manager zudem nun zur erwarteten Marktsituation mit den neuen „Haswell“-Notebooks.

Im hauseigenen Blog beantwortet Renee Haas, der für Nvidias Notebook-Produkte zuständige Vice President und General Manager, einige Fragen rund um die neue Notebook-Generation. In erster Linie geht es dabei um die Stellung der eigenen GeForce-Lösungen gegenüber den integrierten Grafikeinheiten von Intels „Haswell“-Prozessoren. Es wird erwartet, dass „Haswell“ deutliche Leistungssteigerungen im Bereich Grafik gegenüber der Vorgängergeneration „Ivy Bridge“ mit sich bringt. Auf die Frage, ob dadurch diskrete Grafiklösungen obsolet werden könnten, entgegnet Haas „Jeder ernsthafte Spieler wird dir sagen, dass integrierte Grafik weit davon entfernt ist, ein annehmbares geschweige denn gutes Erlebnis zu liefern. Haswell wird dies nicht ändern.

Auch das kommende Geschäft mit diskreten Grafiklösungen bei Notebooks sieht Haas nicht in Gefahr: „Wir hatten eine Rekordanzahl von Design Wins mit Ivy Bridge und ich erwarte, dass wir mindestens so viele Designs mit Haswell haben werden. Tatsächlich besitzen wir über 95 Prozent der Gaming Notebooks dieser Generation, somit haben wir einen guten Start.

Bei Erwähnung der vor einiger Zeit von Intel getätigten Äußerung, dass die schnellste GT3e-Grafik von „Haswell“ mit eDRAM (jetzt als Iris Pro oder HD 5200 bekannt) die Leistung einer GeForce GT 650M erreichen soll, holt der Nvidia-Manager weiter aus und entkräftet diese mit mehreren Argumenten. So würde Intel für den Vergleich statt aussagekräftigerer Spiele-Benchmarks lediglich synthetische Benchmarks heranziehen, für welche zudem Optimierungen vollzogen würden. Außerdem sei der Vergleich mit der GT 650M nicht aktuell, denn die GT 750M soll bei Spielen die doppelte Leistung einer GT3e-Grafik vorweisen. Schließlich werde Intels stärkste Grafikeinheit auch nur den teuren High-End-Modellen wie dem Core i7-4880QM vorbehalten sein, welche laut Marktforschern lediglich in Notebooks mit Preisen von fast 3.000 US-Dollar verbaut werden soll, relativiert Haas den Stellenwert der erstarkten Intel-Konkurrenz.

Jeder große OEM wird Notebooks mit „Haswell“ und diskreten Nvidia GPUs anbieten“, fügt Haas hinzu. Für Spieler seien diskrete Grafikkarten nach wie vor das Maß der Dinge, eine Gefahr durch integrierte Lösungen sieht er in der kommenden Generation nicht.

GeForce GTX 700M vorgestellt

Nachdem Nvidia Anfang April die GeForce-700M-Serie um „kleinere“ Modelle erweitert hatte, lassen die Kalifornier nun vier für Spieler-Notebooks konzipierte Grafiklösungen folgen, die deutlich mehr Leistung besitzen.

Dabei kommt die aktuelle „Kepler“-Architektur mit „GPU-Boost 2.0“ zum Einsatz. Nvidia verspricht deutliche Leistungssteigerungen im Vergleich zu den Vorgängern. So soll die GTX 760M beispielsweise bis zu 30 Prozent und die GTX 770M gar bis zu 55 Prozent schneller werden, wofür Nvidia eine Reihe ausgewählter Spiele zur Leistungsermittlung heranzieht. Die GTX 780M bezeichnet man stolz als „schnellste Notebook-GPU der Welt“, was kaum anzuzweifeln ist. Allerdings sei angemerkt, dass auch bereits der Vorgänger in Form der GTX 680M ein recht exklusives Dasein fristete und laut Preisvergleich aktuell lediglich in einem knapp 2.500 Euro kostenden MSI-Notebook anzutreffen ist.

GTX 760M GTX 765M GTX 770M GTX 780M
Shadereinheiten 768 768 960 1.536
GPU-Takt 657 MHz + Boost 850 MHz + Boost 811 MHz + Boost 823 MHz + Boost
Speicherschnittstelle 128 Bit 128 Bit 192 Bit 256 Bit
Speicherausbau (max.) 2.048 MB 2.048 MB 2.048 MB 4.096 MB
Speichertyp GDDR5 GDDR5 GDDR5 GDDR5
Speichertakt (max.) 2.000 MHz 2.000 MHz 2.000 MHz 2.500 MHz
Speicherbandbreite (max.) 64 GB/s 64 GB/s 96 GB/s 160 GB/s
Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!