Sony schreibt schwarze Zahlen

Michael Schäfer
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Sony hat in dem Ende März abgeschlossenem Geschäftsjahr das erste Mal seit rund vier Jahren wieder einen Gewinn- und Umsatzzuwachs für sich verbuchen können. Nachdem das Geschäftsjahr 2012 noch mit einem Verlust von umgerechnet rund 3,5 Milliarden Euro abgeschlossen wurde, scheint es mit dem neuen Kurs aufwärtszugehen.

So konnte das in Tokio ansässige Unternehmen einen Gewinn von umgerechnet 331 Millionen Euro vorweisen, auch der Umsatz kletterte um 4,7 Prozent auf umgerechnet 5,2 Milliarden Euro. Dies darf aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass dies nur bedingt auf mehr Einnahmen aus den Produktverkäufen zurückzuführen ist, sondern mehr auf den Veräußerungen von Anleihen sowie Bürogebäuden in New York und Tokio, der schwache Yen tat sein Übriges dazu.

Auch wenn Sony mit seinen Mobiltelefonen und Tablets größtenteils auf gute Kritiken stieß und dadurch in der gesamten Mobil-Sparte ordentlich zulegen konnte, vermochte es das Unternehmen nicht stärker zu den Marktführern Apple und Samsung aufzuschließen. Trotzdem konnte der Hersteller hier einen Zuwachs von 102 Prozent verzeichnen, was einen Einnahmenzuwachs von knapp 4,8 Milliarden Euro auf knapp 9,7 Milliarden Euro bedeutet. Dennoch musste Sony hier einen Gewinnrüclgang von rund 750 Millionen Euro hinnehmen.

Zudem merkt gerade Sony weiterhin, dass sich immer mehr Nutzer den Spielen auf Smartphones zuwenden, welche den klassischen Spiele-Systemen wie Spielekonsolen und Computer immer mehr Marktanteile streitig machen. So sank der Umsatz im Spiele-Bereich im letzten Jahr von 6,2 Milliarden Euro auf 5,4 Milliarden Euro, was einen Rückgang von 12,2 Prozent bedeutet. Hier will Sony in diesem Jahr besonders mit der PlayStation 4 anzugreifen und verlorene Marktanteile wieder zurückgewinnen.

Auch im Home-Entertainment-Bereich hält der Negativ-Trend an, welcher vor allem auf den Bereich der LCD-TV-Geräte zurückzuführen ist und Sony somit einen Umsatzverlust von 22,5 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro bescherte, wodurch das Unternehmen einen Gewinnrückgang von rund 650 Millionen Euro zu verzeichnen hatte.

Positive Ergebnisse ließ vor allem die Film-Sparte verlauten. Hier konnte das Unternehmen dank Blockbuster wie der letzte Sprössling der Bond-Reihe „Skyfall“ ordentlich zulegen: Wurde im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2012 noch ein Umsatz von rund fünf Milliarden Euro generiert, belief sich der Umsatz 2013 auf 5,6 Milliarden Euro, was einen Zuwachs von über elf Prozent bedeutet. Noch deutlicher konnte der operative Gewinn zulegen, dieser stieg um 40 Prozent von 263 Millionen Euro auf 368 Millionen Euro. Auch mit dem Musikbereich befindet sich Sony in der Gewinnzone. Zwar fiel der Umsatz leicht um 0,2 Prozent auf rund 3,4 Milliarden Euro, trotzdem reichte dieser um den operativen Gewinn um 0,9 Prozent auf 286 Millionen Euro wachsen zu lassen.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Sony aber nach wie vor mit empfindlichen Einbrüchen. So geht das Unternehmen davon aus, dass unter anderem rund fünf Millionen Einheiten der mobilen Spielekonsolen PSP und PS Vita weniger abgesetzt werden – was rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Den Umschwung will das Unternehmen weiterhin mit Smartphones und Tablets schaffen, von denen 2013 mit 42 Millionen Einheiten rund 25 Prozent mehr Exemplare verkauft werden sollen.

Darüber, ob der neue Konzernchef Kazuo Hirai es schafft, den japanischen Elektronikgiganten wieder dauerhaft in die Gewinn-Zone zurückzuführen wird der nächste Jahresbericht Aufschluss geben.

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