Zowie Gear FK Maus im Test: In den Fußstapfen der AM

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Martin Eckardt
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Innenansichten

Unterhalb der beiden Gleitfüße verbergen sich insgesamt vier Kreuzschlitz-Schrauben, welche die Oberschale mit der gelben Kunststoff-Grundplatte verbinden. Durch Lösen der Füße sowie der Schrauben erhält der Anwender entsprechenden Zugriff auf das Innenleben der Zowie FK.

Blick ins Innere der Zowie FK
Blick ins Innere der Zowie FK
Schalter-Platine für die Navigationstasten
Schalter-Platine für die Navigationstasten
Huano-Schalter für alle Tastenelemente
Huano-Schalter für alle Tastenelemente

Erwartungsgemäß beherbergt die leichte FK nur ein Mindestmaß an Technik, welche sich auf zwei Platinen verteilt. Die kleinere obere Zusatzplatine ist dabei im verbauten Zustand mit der Oberschale verschraubt und fungiert als Träger für die vier um 90° gedreht eingesetzten Micro-Schalter der Navigationstasten. Erfreulich ist, dass Zowie alle Tastelemente mit hochwertigen und langlebigen Huano-Switches ausstattet. Viele Hersteller verwenden die vergleichsweise teuren Schalter meist nur für die beiden Haupttasten der Maus.

Für diese verbaut Zowie typischerweise Huano-Schalter mit weißer Codierung, während die übrigen mit roter Markierung versehen sind. Erstere besitzen einen etwas höheren Auslösewiderstand, der durch die Positionierung der Schalter an der Vorderkante der Trägerplatine verstärkt wird. Diese Aufteilung kennen wir bereits von den Zowie-Mäusen AM sowie EC1/2. Bei der EC1/2 sitzen die Schalter der Haupttasten jedoch hinter der Mausrad-Mechanik, woraus ein spürbar geringerer Auslösewiderstand resultiert.

Mausrad mit gezacktem Beirad zur optischen Erfassung
Mausrad mit gezacktem Beirad zur optischen Erfassung
Die Drehbewegung des Mausrades wird optisch erfasst
Die Drehbewegung des Mausrades wird optisch erfasst
Methode zur Erfassung der Mausrad-Klicks
Methode zur Erfassung der Mausrad-Klicks

Das Mausrad der FK ist lediglich in die Haltevorrichtung eingelegt und erfährt bei demontierter Oberschale keine weitere Fixierung. Es liegt mit seiner Achse rechtsseitig auf dem Stempel zur Tastenauslösung auf, während linksseitig ein perforiertes Beirad zur Erfassung der Drehbewegung angebracht ist, welche über eine optische Sensorik realisiert wird. Diese Art der Erfassung ist im Vergleich zu den verbreiteten mechanischen Systemen weitgehend unanfällig für Defekte, ist jedoch auf eine herstellerseitig gut gelöste Abstimmung zwischen realer und digital umgesetzter Drehbewegung angewiesen. Mittlerweile hat Zowie die anfänglichen Unstimmigkeiten zwischen den optischen und den mechanischen Komponenten des Scrollmechanismus' allerdings beseitigt, weshalb praktisch nur sehr sensible Gemüter Unterschiede zu konventionellen, mechanischen Systemen merken werden.

Die interne Führung des zwei Meter langen USB-Anschlusskabels ist sehr einfach gestaltet. Auch hier verzichtet Zowie auf fixierende Elemente abseits der Kunststoff-Schalen. Im Vergleich zur AM wird für das extern relativ dünne, sehr flexible und elastisch ummantelte Kabel aber zumindest ein Knickschutz am Einlass des Mauskörpers angebracht.

Als USB-Controller verbaut der Hersteller den „enCoRe III“ (CYC64215) von Cypress, welcher unter anderem einen Datendurchsatz von zwölf Megabit pro Sekunde („Fullspeed-USB“) unterstützt und einen internen Flash-Speicher (16 KB) besitzt.

Blick unter die abgenommene Oberschale
Blick unter die abgenommene Oberschale
85 Gramm Gesamtgewicht lassen wenig Spielraum für innere Bauteile
85 Gramm Gesamtgewicht lassen wenig Spielraum für innere Bauteile
LED-System der optischen Untergrundabtastung
LED-System der optischen Untergrundabtastung

Herzstück der Zowie FK ist jedoch der LED-Sensor Avago ADNS 3090, der von vielen Spielern aufgrund seiner hohen Leistungsfähigkeit und des Verzichts auf spürbar in die Bewegungsdigitalisierung eingreifende Korrektur-Algorithmen (etwa Angle-Snapping) geschätzt wird. Die Erfassung erfolgt mit Hilfe einer roten LED im sichtbaren Wellenlängenbereich, wobei das Licht über speziell angepasste Kunststoff-Linsen zwischen anregender LED und Untergrund sowie zwischen Untergrund und Sensor jeweils gebündelt wird. Zowie setzt hierbei auf Linsen, die eine für optische Mäuse untergrundabhängig geringe Lift-off-Distanz (LOD) von etwa ein bis zwei Millimetern ermöglichen. Die niedrigste Lift-off-Distanz zeigt die FK mit einheitlich schwarzen Mauspads, während die LOD insbesondere auf bunten Oberflächen stark variieren kann. Wer die Zowie FK optimal nutzen möchte, verzichtet dementsprechend auf mehrfarbige Pads. Abseits davon hatten wir auf den typischen Unterlagen (Hartplastik, Textil, Holz) keine Probleme mit dem Tracking. Auf transparenten Glasflächen funktioniert die Zowie FK hingegen nicht.

Die Abtastung erfolgt wahlweise mit 450, 1.150 oder 2.300 cpi über den ADNS 3090. Dabei setzt die Sensorik je nach Polling- und cpi-Rate Geschwindigkeiten von drei bis vier Meter pro Sekunde akkurat um. Apropos Polling-Rate: Auch hier unterstützt die FK mit 125, 500 und 1.000 Hz drei Stufen, wobei letztere serienmäßig aktiv ist. Will der Anwender hier einen Wechsel herbei führen, so geschieht dies wie beim Umschalten zwischen Links- oder Rechtshändermodus beim Verbinden des USB-Anschlusses der Maus mit dem Computer. Gedrückthalten der hinteren linken Navigationstaste entspricht 1.000 Hz, der vorderen linken Navigationstaste 500 Hz und gleichzeitges Betätigen beider Tasten führt zum Umschalten auf 125 Hz.

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