Zehn GeForce GTX 760 im Test: Die Kühlsysteme im Vergleich

 2/4
Wolfgang Andermahr
129 Kommentare

Testergebnisse

Taktraten unter Last

Mit der GeForce GTX Titan hat Nvidia GPU Boost 2.0 eingeführt. Gegenüber der ersten Version achtet Boost 2.0 nicht nur auf die anliegende Leistungsaufnahme (Power Target), um die Boost-Taktrate festzulegen, sondern auch auf die GPU-Temperatur (Temperature Target, 80 °C).

Der Turbo kann nur mit dem maximalen Takt funktionieren, wenn eine gewisse Leistungsaufnahme und eine eingestellte Temperatur (Standard: 80 Grad Celsius) nicht überschritten wird. Andernfalls taktet sich die Grafikkarte herunter, um wieder unter die festgelegten Grenzen zu gelangen. Damit spielt die Gehäusekühlung inklusive der Umgebungstemperatur und insbesondere das verbaute Kühlsystem eine entscheidende Rolle für die Geschwindigkeit. Je besser die Kühlung, desto höher kann die Grafikkarte takten.

Oder anders ausgedrückt: Der Boost-Takt, den der Hersteller auf der Verpackung angibt, muss nicht in jedem Rechner und nicht bei jeder Außentemperatur erreicht werden. Er kann drunter liegen, wenn die Karte mit dem verbauten Kühler zu heiß wird. Er kann aber auch darüber liegen.

Um zu testen, inwiefern das verbaute Kühlsystem in unserem Testsystem in der Lage ist, die Karte unter Last auf unter 80 °C zu halten und damit den versprochenen Boost zu erreichen, haben wir alle Testkandidaten eine Stunde lang in Assassin's Creed 3 aufgewärmt und die Taktrate notiert.

Die folgende Tabelle gibt die vom Hersteller angegebenen Basis- und Boost-Taktraten, den Takt nach 60 Minuten Last unter Assassin's Creed 3 in unserem Testsystem sowie den bis dahin maximal erreichten Takt wieder. Sofern die Karte nach 60 Minuten nicht auf dem vom Hersteller ausgelobten Boost-Takt oder in eine Limitierung darüber läuft, geben wir unter „Hürde“ den Grund an, der Boost 2.0 veranlasst hat, den Takt zu drosseln.

Grafikkarte Basis-Takt Boost-Takt Takt nach 60 Min. Maximaler Takt Hürde
Nvidia-Referenzdesign 980 MHz 1.033 MHz 980 MHz 1.110 MHz Temperatur
Asus GTX 760 DCII OC 1.006 MHz 1.072 MHz 1.163 MHz 1.163 MHz
EVGA GTX 760 SC ACX 1.072 MHz 1.137 MHz 1.215 MHz 1.228 MHz Power
Gainward GTX 760 Phantom 1.072 MHz 1.137 MHz 1.202 MHz 1.215 MHz Power
Gigabyte GTX 760 OC 1.085 MHz 1.150 MHz 1.228 MHz 1.228 MHz
Inno3D GTX 760 iChill 1.059 MHz 1.124 MHz 1.189 MHz 1.189 MHz
KFA² GTX 760 OC EX 1.059 MHz 1.111 MHz 1.137 MHz 1.137 MHz
MSI GTX 760 TF Gaming 1.020 MHz 1.085 MHz 1.163 MHz 1.163 MHz
Palit GTX 760 JetStream 1.072 MHz 1.137 MHz 1.202 MHz 1.202 MHz
Zotac GTX 760 AMP! 1.111 MHz 1.176 MHz 1.137 MHz 1.176 MHz Temperatur

Die Grafikkarten von Asus, EVGA, Gainward, Gigabyte, Inno3D, KFA², MSI und Palit schaffen es, den ausgelobten maximalen Takt sogar zu überbieten, da das Kühlsystem beim Einsatz in unserem Testsystem stark genug ist. Bei der EVGA GeForce GTX 760 SC ACX und der Gainward GeForce GTX 760 Phantom steigen Takt (und Spannung) so weit, dass Boost 2.0 aufgrund der Leistungsaufnahme die Bremse zieht. Um die Watt-Sperre zu umgehen, ließe sich das Power Target manuell erhöhen.

Die Zotac GeForce GTX 760 und das Referenzdesign schaffen es dagegen nicht, unter Last die voreingestellten 80 Grad Celsius zu halten und takten deswegen deutlich (Referenzdesign) beziehungsweise ein wenig (Zotac) niedriger als vom Hersteller angegeben. Wer diese Hürde umgehen will, kann das Temperatur Target erhöhen.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.