Xbox One: Rückkehr des „family sharing“ wahrscheinlich

Max Doll
104 Kommentare

Geht es nach dem Chief Product Officer der Xbox One, werden die im Rahmen der DRM-Kehrtwende entfernten Features wie erwartet mittelfristig wieder Teil der Konsole. Neben dem weiter verfolgten Konzept einer virtuellen Digital-Zukunft nennt der Konzern auch Kinect als integralen Bestandteil der Xbox One.

Marc Whitten erklärte zunächst ausladend gegenüber IGN, man hätte die nun zurückgestellten Neuerungen schlicht besser kommunizieren müssen. Man habe schlicht keinen Eindruck davon vermittelt, wie der Alltag mit dem neuen Konzept aussehen würde. Zudem wären die Aussagen des Konzerns zum Teil falsch interpretiert worden. Das Feedback hat man aber gehört und deshalb die Wahlmöglichkeit unter Beibehaltung des bisherigen Systems eingebaut, was Whitten als „Brücke“ zwischen online- und offline-Welten bezeichnet.

An der ursprünglichen Vision soll aber auf jeden Fall festgehalten werden. Künftig wolle sich Microsoft jedoch stärker mit der Community beschäftigen. Um die nun wieder entfernten Features zurückzubringen, müsse jedoch „der richtige Weg gefunden“ werden. Eine Roadmap gebe es diesbezüglich aber nicht. Vielmehr wurde der durch die Rückstellung dieser Features gewonnene Freiraum genutzt, um zunächst den Offline-Modus noch integrieren zu können.

Während des Lebenszyklus' der Konsole sollen aber noch Feature wie das „Family Sharing“, das bis zu zehn Personen Zugriff auf freigegebene Spiele erlaubt, eingeführt werden. Wie bei der Xbox 360 wird das gesamte System kontinuierlich weiter auf einen virtuellen Markt hin ausgebaut, so Whitten. Man wolle die Art und Weise ändern, „wie Nutzer entdecken, wie Nutzer konsumieren, teilen, spielen“. Genauere Informationen, speziell zum Family Sharing, verriet Whitten jedoch nicht. Stattdessen schilderte er das allgemeine Ziel, „die Notwendigkeit zu eliminieren, jemals wieder ein gekauftes Spiel physisch verleihen zu müssen“. Lediglich eine Regionssperre wurde ausgeschlossen, sofern das geteilte Material im jeweiligen Land lizensiert ist – dies sei von den jeweiligen Publishern abhängig.

Ein angeblicher Xbox-Entwickler, dessen Identität zumindest den Betreibern von Reddit glaubwürdig erscheint, erklärte im Gegensatz zu Whitten ausdrücklich und explizit, dass man tatsächlich volle Spiele hätte teilen können. Zwischenzeitlich kamen Gerüchte auf, die hinter dem Modell lediglich einen besseren Demo-Modus sahen. Ob es dennoch Einschränkungen geben wird, etwa hinsichtlich der Anzahl der teilbaren Spiele über einen gewissen Zeitrahmen, ist immer noch unklar.

Ein integraler Bestandteil des Xbox-Konzeptes soll außerdem der Kinect-Sensor sein, dessen Erfolg für Microsoft eine große Bedeutung hat. Entsprechen die Aussagen des anonymen Entwicklers der Wahrheit, dann kostet allein die Gestensteuerung fast so viel wie der komplette Rest der Xbox One. Dies würde den trotz schlechterer Hardwareausstattung um 100 US-Dollar höheren Preis im Vergleich zur PlayStation 4 erklären. Sinn der integrierten Steuerung ist es unter anderem, Entwicklern eine sichere Hardwarebasis zur Verfügung zu stellen und damit für den Einbau von Gesten in Spielen zu motivieren. Zudem soll Kinect auch für die Konsole selbst als universales Medien-Gerät zentral sein, da „die Anzahl der Features in der Xbox One fast zu groß“ sei, um sie zu zählen.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.