Kampfystem und Mehrspieler: Ryse auf der Gamescom
Zu den zum Start verfügbaren Spielen der Xbox One gehört auch das von Crytek entwickelte „Ryse: Son of Rome“. Auf der Gamescom 2013 sprachen die Entwickler über das Kampfsystem und den Mehrspieler-Modus – der Mikrotransaktionen beinhaltet.
Kampfsystem und Exekutionen
Wie es sich für ein Action-Adventure in der dritten Perspektive gehört, ist das Kampfsystem eine der Säulen des Spiels und machte einen Großteil der Präsentation während der Messe aus. Die verschiedenen Bewegungen und Angriffe, ein stetes Hauen und Stechen, machten bereits einen flüssigen Eindruck und werden über eine dynamische Kamera blutig inszeniert. Der Kampf mit Schwert und Schild fügt dem Genre ein frisches Element hinzu, insgesamt wirkten die Mechaniken trotz der Möglichkeit, die Umgebung mit in die Kämpfe einzubeziehen aber ungeachtet des Settings insgesamt vertraut.
„Höhepunkt“ der Kämpfe sind die Exekutionen, deren Verfügbarkeit mit einem Symbol über dem Kopf der Gegner angezeigt wird. Ryse bietet vier verschiedene Arten von Finishern, die in Skillbäumen freigeschaltet werden und Lebensenergie, Bonus-Erfahrung oder Schaden sowie „Fokus“, eine Art Bullet Time, spendieren. Jede Exekution wird in der Qualität ihrer Ausführung in drei Stufen bewertet: Je besser der Spieler bei dem damit verbundenen Reaktionstest abschneidet, desto höher der Bonus. Neue Fertigkeiten lassen sich übergreifend für Einzel- und Mehrspieler-Modus freischalten, der Wechsel soll demnach fließend erfolgen.
Spaß und Spannung liegen auch in den Händen der KI, an deren Finalisierung und Timing derzeit noch gefeilt wird. Im fertigen Spiel, erklärte Crytek, agieren die Opponenten im Team, umkreisen den Spieler und greifen gleichzeitig oder für größtmöglichen Effekt an, anstatt nacheinander auf ihr Ende zu warten. Mit der Bewaffnung ändert sich das Vorgehen der vorgeführten Barbaren: Mit Schild blieben sie defensiver, bliesen mit zwei Waffen hingegen ausdauernd zum Angriff. Aber auch das ist kein gänzlich neues Feature. Kinect wird, wie bereits in Dead Rising 3, zur Sprachsteuerung genutzt, Smart Glass hingegen, um die Menüs auch außerhalb des Spiels nutzen zu können. So sollen sich Matches oder Einstellungen vornehmen lassen, während Nutzer andere Dinge erledigen. Die Partien selbst sowie Organisation und Ablauf werden in die Cloud verlagert.
Mehrspieler-Modus und Grafik
Neu sind vielmehr spektakuläre Exekutionen mit mehreren Spielern, die im Gladiatorenkampf der PvE-Arena ausgeführt werden können. Das Konzept beschreibt Crytek als „Holodeck trifft Colosseum“: In möglichst variablen und abwechslungsreichen Arenen geht es darum, möglichst spektakulär zu kämpfen. Dies kann unter anderem durch Umgebungs-Exekutionen erfolgen, indem die Barbaren in das Schwert sich bewegender Fallen – „spinny traps of death“ – fallen. Durch das Erstellen eigener Herausforderungen und Meisterschaften versprechen sich die Entwickler über die Neuarrangierung der vorhandenen Spielelemente zudem Langzeitmotivation.
Grafisch setzte die auf der Gamescom gezeigte Arena aber keine neuen Maßstäbe, sofern der PC als Referenz herangezogen wird: Sie sieht gut aus, ist aber eher nett anzuschauen als überragend atemberaubend. Erst eine nur kurz gezeigte Einzelspieler-Episode konnte grafisch insbesondere im Hinblick auf die Vegetation und Lichteffekte an Crysis 3 heranreichen, was vermutlich am linearen Aufbau des Levels lag – die offenen Arenen für mehrere Spieler scheinen deutlich mehr Ressourcen zu beanspruchen. Flüssig lief das Spiel allerdings bereits jetzt, die angepeilten 30 Bilder pro Sekunde sind demnach kein unrealistisches Ziel.
Progression basiert in Anlehnung an Rollenspiele auf der Ausrüstung des Spielers, die in „Booster Packs“ erworben wird. Diese sind in drei Stufen verfügbar: Je teurer, desto höher die Chance auf einen guten Ausrüstungsgegenstand, der gleichwohl zufällig ausgewählt wird. Neben Gold kann auch echte Währung zum Kauf benutzt werden und das, wie hervorgehoben wurde, auch nur, um die eigenen Goldbestände bis zum nächsten Pack aufzustocken. Über die Wechselkurse waren jedoch noch keine Informationen zu bekommen. Hellhörig macht allerdings, dass die Entwickler in diesem Zusammenhang bereits selbst die Bezeichnung „Grinding“ benutzt haben.
Ausblick
Ryse: Son of Rome erfindet das Rad nicht neu, sondern variiert bereits Bekanntes, wobei der Schwerpunkt auf den möglichst spektakulären Hinrichtungen liegt. Im Kern wird allerdings, wenn man vom Mehrspieler-Modus mit Mikrotransaktions-Modell absieht, wenig Neues geboten. In welche Richtung der Daumen am Ende zeigt, dürfte daher vor allem von der Umsetzung des Settings sowohl hinsichtlich Atmosphäre als auch Story abhängen.
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