Oracle-Chef Ellison lobt die NSA

Ferdinand Thommes
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Larry Ellison, drittreichster Mann der USA und Chef von Oracle, hat in einem im morgendlichen US-amerikanischen Fernsehen ausgestrahlten Interview die NSA-Überwachung als „essenziell“ bezeichnet. Die NSA zählt zu den guten Kunden von Oracle und verwendet Datenbanken des Unternehmens.

Ellison gab dem Moderator und Journalisten Charlie Rose ein Interview, das am vergangenen Dienstag bei CBS ausgestrahlt wurde. Darin nimmt Ellison Stellung zu der Frage, was er von der Datensammelwut der NSA hält. Als erstes merkt Ellison an, dass es toll sei „dass wir in einer Demokratie leben. Wenn uns nicht gefällt, was NSA und Regierung tun, wählen wir einfach eine neue Regierung“. Er ist der Meinung, dass Daten doch sowieso schon von beispielsweise von Kreditkartenunternehmen gesammelt werden und findet daran nichts Verwerfliches. Außerdem habe doch bisher niemand davon gehört, dass die Regierung Informationen missbrauchen würde.

Auf die konkrete Nachfrage des Journalisten, ob er mit allem einverstanden sei, was die NSA tut, antwortet er, „es sei großartig und essenziell, wahrhaft essenziell. Auch Präsident Obama halte es für absolut essenziell. Es ist essenziell, wenn wir Terroranschläge wie den kürzlich in Boston vermeiden wollen“. Rose wollte daraufhin von Ellison wissen, ab welchem Punkt die staatliche Überwachung seine persönlichen Warnleuchten auslösen würde, worauf Ellison antwortete, „wenn zum Beispiel die Demokraten damit die Republikaner ausforschen würden“, und ergänzte abschließend: „Es wird zu viel, wenn wir nicht mehr nach Terroristen suchen sondern nach Leuten im eigenen Umfeld.“