Samsung Galaxy S4 zoom im Test: Mehr Digitalkamera als Smartphone

 4/5
Sasan Abdi
64 Kommentare

Multimedia

Das eigentliche Herz des S4 zoom ist natürlich die Kamera, denn immerhin nehmen die Produktentwickler zahlreiche Unannehmlichkeiten und Hürden in Kauf, um das Galaxy S4 zoom mit einer möglichst passablen Kompaktkamera zu kombinieren.

Während die erste Hürde, die physische Integration, bereits im Abschnitt „Design & Verarbeitung“ besprochen wurde, stehen in diesem Abschnitt zwei weitere mit der Kamera verknüpfte Perspektiven im Zentrum: Die Aufbereitung des Interfaces und die Qualität der Aufnahme.

Letztere steht und fällt mit dem großzügigen 16-Megapixel-Sensor, wobei die Kamera des Testkandidaten darüber hinaus mit einem optischen Bildstabilisator und einem zehnfachen optischen Zoom (24 bis 240 mm) ausgestattet ist. In dunklen Umgebungen kommt zudem ein Xenon-Blitz zum Einsatz – klar, dass das S4 zoom die gängige Smartphone-Konkurrenz mit einer solche Ausstattung links liegen lässt.

Samsung Galaxy S4 zoom - Fotoqualität
Samsung Galaxy S4 zoom - Fotoqualität 
Samsung Galaxy S4 zoom - Fotoqualität
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Samsung Galaxy S4 zoom - Fotoqualität
Samsung Galaxy S4 zoom - Fotoqualität 
Samsung Galaxy S4 zoom - Fotoqualität
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Samsung Galaxy S4 zoom - Fotoqualität
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Doch nicht nur auf dem Papier, auch de facto schlägt sich die Kamera gut. Nach ein paar manuellen Einstellungen lassen sich gerade im Makro sehr gute, knackig scharfe und farbechte Aufnahmen erzeugen und selbst im „Auto“-Modus gelingen an einem schönen Sommertag ansehnliche Bilder. Ein weiterer Trumpf ist der erwähnte optische Zoom, der nicht nur über das Display, sondern auch per Hardware-Ring nahezu stufenlos verstellt werden kann. Das geht wunderbar von der Hand – und auch hier sind mit etwas Übung gute Ergebnisse möglich.

Der Xenon-Blitz sorgt schließlich dafür, dass das S4 zoom auch in der Dämmerung noch ordentlichere Fotos liefert, als das Gros seiner LED-Blitz-Konkurrenz. Wunder sollte man allerdings auch hier – genauso wie bei „normalen“ Kompaktkameras im mittleren Preissegment – nicht erwarten: Leichtes Bildrauschen ist in solchen Situationen auch mit dem S4 zoom normal.

Auch das Kamera-Interface überrascht positiv, weil beim Umgang mit dem Galaxy S4 zoom schnell deutlich wird, dass die Produktentwickler nicht nur hardwareseitig sondern auch softwareseitig über ihren neuen Hybriden nachgedacht haben. Dementsprechend stolpert man mit der Zeit immer wieder über teils etwas versteckte Einstellungsmöglichkeiten, die dafür sorgen, dass der normale Nutzer höchstwahrscheinlich nichts vermissen wird.

So kann etwa auf 24 Voreinstellungen zurückgegriffen werden, die im Rahmen der fünf Modi Portrait, Landschaft, Nahaufnahme/Innenraum, Professionelles Foto, und Nachtmodus abgelegt sind. Hinzu kommen Expertenmodi, in denen man Details wie die Blende, ISO und Verschlussgeschwindigkeit manuell festlegen kann – ein nettes Gimmick für ambitioniertere Hobby-Fotografen, die sich die Zeit nehmen möchten, ein statisches Objekt ideal einzufangen. Gelungen ist auch, dass die selbsterstellten Einstellungen in den bestehenden oder in neuen Modi abgelegt werden können – „Point & Shoot“ ist also auch mit eigenen Einstellungen problemlos möglich.

Die Bedienung der Oberfläche erfolgt natürlich primär über das Display, wobei die Kamera bei angeschaltetem Smartphone im Bruchteil einer Sekunde bereit ist und Bilder ebenso schnell verarbeitet. Ist die Kamera-Software nicht aktiviert, kann der Zoomring als Schnellzugriff für den Kameramodus verwendet werden.

So gut die Fotoaufnahmen gelingen – die Güte der Videoaufnahmen verdient sich in unseren Augen kein so großes Lob. Zwar gehen die maximal in 1.080p-Qualität aufgenommenen Werke in Ordnung; allerdings wirken sie auf uns etwas milchig, wobei teilweise kleine Artefakte erkennbar sind. Hierbei handelt es sich um keinen Fauxpas – im Vergleich zum Fotobereich setzt sich das S4 zoom in dieser Hinsicht aber kaum von der Smartphone-Konkurrenz ab.

Irritierend ist schließlich auch, dass das S4 zoom als Kameraersatz nur über acht Gigabyte internen Speicher verfügt. Immerhin spendiert Samsung dem Gerät einen microSD-Kartenslot, über den bis zu 64 Gigabyte Speicherplatz bereitgestellt werden können. Standesgemäß ist auch, dass die Fotos und Videos entweder per MHL 1.2 oder DLNA auf (entsprechend zertifizierten) Fernsehern und Monitoren ausgegeben werden können. Für Videochat-Anwendungen und Selbstportraits steht zudem eine ordentliche 1,9-Megapixel-Frontkamera zur Verfügung, die darüber hinaus Videos in 720p-Qualität aufnehmen kann.

Kommunikation

Sieht man von LTE ab, auf das Samsung hierzulande für das S4 zoom verzichtet, kann die Kommunikationsausstattung des Testkandidaten als „State-of-the-Art“ beschrieben werden. Dementsprechend verfügt das S4 zoom über WLAN-n und Bluetooth 4.0 sowie UMTS inklusive HSPA+, sodass mobil theoretisch mit bis zu 42 MBit/s im Down- und 5,76 MBit/s im Upstream gearbeitet werden kann. Zur weiteren Ausstattung gehört die Unterstützung von NFC, was für manchen an „Zukunftsfestigkeit“ interessierten Nutzer ein wichtiges Kriterium sein kann.

Die Qualität der Telefonie bewegt sich auf gutem Niveau: Gesprächspartner gaben im o2-Netz an, ihr Gegenüber klar und ausreichend laut verstehen zu können, was auch umgekehrt der Fall war. Der Anrufaufbau funktionierte gewohnt schnell und reibungslos und auch Hintergrundgeräusche wurden sauber gefiltert, was bedeutet, dass sie minimiert wurden, ohne dass der Gesprächsführende wie „aus der Konserve“ klingt.

Laufzeiten

Kompaktkamera und Smartphone kombiniert – was hat dies für Auswirkungen auf die Laufzeiten? So lautete auch eine der großen Fragen, die man vorab mit dem S4 zoom verbinden konnte, zumal Samsung dem Gerät mit 2.330 mAh einen im Vergleich zum S4 mini aufgebohrten Akku spendiert. Die Antwort auf diese Frage fällt zweigeteilt aus.

Verwendet man den Testkandidaten nämlich hauptsächlich als Smartphone, wird man mit einem echten Langläufer beglückt. Unter moderatem Einsatz hielt das S4 zoom bei uns bis zu drei Werktage ohne Boxenstopp durch – ein in diesen Tagen sehr guter Wert, der auch von unserem Videodauertest bestätigt wird, in dem es auf Augenhöhe mit den S4-Geschwistern für eine exzellente Platzierung reicht (siehe unten).

Etwas anders gestaltet sich die Situation dagegen, wenn man das Gerät tatsächlich umfassend und andauernd als Kompaktkamera-Ersatz verwendet: An unserem ersten Tag mit dem S4 zoom lösten wir den Kameraauslöser von Neugier getrieben ständig aus – und konnten dabei nur so zusehen, wie die Akku-Prozentanzeige kleiner und kleiner wurde.

Diagramme zum Videodauer-Test