Uwe Boll will „Postal 2“ über Kickstarter finanzieren

Max Doll
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Der in Spielerkreisen für die „Qualität“ seiner Videospiel-Verfilmungen (Alone in the Dark, Blood Rayne, Far Cry) berüchtigte Filmproduzent Uwe Boll reiht sich in die lange Zahl derer ein, die ihre Projekte über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanzieren: Für „Postal 2“ sollen 500.000 US-Dollar bereitgestellt werden.

Nach eigenen Aussagen ist der Film im Genre „kontroverse Comedy“ angesiedelt. Geworben wird jenseits des guten Geschmacks: Die Opferzahl soll, verspricht Boll, Hiroshima und „Dancing with the Stars“, eine US-amerikanische Castingshow, übertreffen – der Film richte sich unzensiert gegen Alles und Jeden. Überlebende werde es nicht geben, behauptet Boll. Handfeste Argumente für Backer fehlen zumindest aktuell: „Ihr müsst ihn bezahlen, weil niemand sonst wird“, wirbt Boll und fordert im besten Lothar-Matthäus-Englisch: „You have to give me money, that we do Postal 2“.

Der „Film der Zukunft“ soll klären, was mit Osama bin Laden, dem Gebäude 6 des World Trade Centers und dem Postal-Dude passiert ist. Gleichzeitig wird angekündigt, dass sich Postal 2 kritisch mit der Gesellschaft und Politik auseinandersetzt, man lebe, so Boll, derzeit in der Orwellschen Dystopie des Jahres 1984. Zu von Unterstützern zu beachtenden Risiken bei der Umsetzung des Films gehört laut seinem Regisseur in spe daher auch, „direkt von der NSA erschossen zu werden“. Deshalb habe auch lediglich Uwe „Ball“ „die Eier“, einen solchen Film zu machen. Konkrete Argumente oder Risiken für Backer werden allerdings nicht geliefert.

Bisher haben rund 93 Personen den Film, in dem neben Boll selbst und „wer auch immer Teil 1 überlebt hat“ auch Jackie Tohn (American Idol) eine Rolle übernimmt, mit knapp 4.400 US-Dollar bei einer Restlaufzeit von 59 Tagen unterstützt. Insgesamt werden 500.000 US-Dollar angepeilt, das fertige Produkt soll im August 2014 veröffentlicht werden.