BlackBerry soll weitreichende Personalkürzungen planen

Przemyslaw Szymanski
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Nachdem der im vergangenen Jahr noch unter dem Namen RIM bekannte kanadische Mobilfunkhersteller BlackBerry insgesamt 5.000 Stellen gestrichen hat und dieses Jahr nochmal kleinere Streichungsaktionen mit mindestens 250 respektive 100 Kündigungen folgten, scheint der Konzern nun einen weiteren Stellenabbau zu planen.

Denn wie das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, wird sich BlackBerry noch dieses Jahr von tausenden Mitarbeitern trennen, wobei von bis zu 40 Prozent aller Beschäftigten die Rede ist. Geht man von der zuletzt bekannten Mitarbeiterzahl von 12.700 Angestellten aus, könnten somit 5.000 Beschäftigte betroffen sein. Die Kürzungen sollen in mehreren Wellen quer durch alle Abteilungen gehen.

Der Umfang der geplanten Stellenstreichungen zeichnet ein deutliches Bild davon, wie weit der Konzern aus Waterloo im Bundesstaat Ontario gefallen ist: Während BlackBerry vor zwei Jahren laut Daten von IDC noch einen Marktanteil von 14 Prozent am US-Smartphonemarkt vorweisen konnte, ist dieser inzwischen auf unter drei Prozent geschrumpft. Zudem machte das Unternehmen im ersten Geschäftsquartal – das bei dem kanadischen Unternehmen von März bis Anfang Juni dauerte – einen Verlust von 84 Millionen US-Dollar.

Infolgedessen kündigte BlackBerry im August an, ein Komitee ins Leben gerufen zu haben, welches strategische Alternativen zur Wertsteigerung der Firma und Erhöhung der Marktdurchdringung erkunden soll. Dabei soll neben Joint Ventures, strategische Partnerschaften oder Allianzen auch ein Verkauf von Unternehmensteilen oder des gesamten Unternehmens möglich sein, wobei letztere Option laut dem Wall Street Journal sogar noch in diesem Jahr abgeschlossen werden könnte.

Auf Anfrage des Wall Street Journal dementierte BlackBerry die Informationen über den nun geplanten Personalabbau nicht. Organisatorische Bewegungen werden sich laut einem Unternehmenssprecher weiterhin ereignen, um sicherzustellen, dass das Unternehmen „die richtigen Personen in den richtigen Rollen hat, um neue Möglichkeiten im mobile Computing anzutreiben“.

Unterdessen gibt es neue Produkte von BlackBerry: Am gestrigen Tage wurde vom kanadischen Mobilfunkhersteller das neue Smartphone Z30 vorgestellt, das im Vergleich zum bereits erhältlichen BlackBerry Z10 unter anderem ein größeres Display von fünf Zoll, einen schnelleren SoC sowie die neue Version 10.2 des hauseigenen mobilen Betriebssystems bietet.